Tohum befragt Migrantenpolitiker in Ulm

von Fremdeninfo

Von: Demokrat aus Europa (Ulm)

Auf einem Panel mit Gästen aus vier verschiedenen politischen Kreisen wurde eine umfassende Diskussion geführt, die von Militarismus über Landtagswahlen, Migrantenrechte bis hin zur Wohnungsfrage reichte. Nach dem Gespräch blieben die Teilnehmer im Verein und setzten ihre Unterhaltung fort.

Gestern, am Sonntag, den 28. September 2025, fand in Ulm im Tohum Kulturzentrum, einer seit 50 Jahren in der Region tätigen, starken Migrantenorganisation, die dem Verband der Arbeiter aus der Türkei in Deutschland (ATIF) angehört, ein Gespräch mit dem Titel „Deutschland und Wir“ statt. Dabei wurden die Auswirkungen politischer Entwicklungen in Deutschland auf die Migrantengesellschaft vielfältig beleuchtet. An der Veranstaltung nahmen Redner der SPD, der Grünen, der Linkspartei und der ATIF teil.

Das Gespräch begann mit Redebeiträgen der Teilnehmer und wurde mit einer interaktiven Diskussion fortgesetzt.

Die Moderation und Eröffnung der Veranstaltung übernahm Ayşegül Şenol von der Tohum Kulturzentrum-Leitung. Şenol erklärte, dass diese Plattform gegründet wurde, um „gemeinsam über die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Probleme zu sprechen, nachzudenken und Lösungen zu finden, mit denen Migranten in diesem Land konfrontiert sind“. In ihrer Rede betonte sie, dass viele Themen, von Militarismus bis zum Rechtsruck, von der Umweltkrise bis zum Rentensystem, von Ungleichheiten in der Bildung bis zu den bevorstehenden Landtagswahlen, das Leben der Migranten direkt beeinflussen.

Als Redner nahmen an der Veranstaltung teil: Banu Cengiz Öner, Stadträtin der Grünen, Dr. Haydar Süslü, Stadtrat der SPD, Mustafa Süslü, Gewerkschafter und Landtagskandidat der Linkspartei, und Erol Erdem vom ATIF Deutschland Vorstand. Die Teilnehmer hielten in der ersten Runde etwa 7-8-minütige Reden, danach ging es in die Diskussionsrunde mit Meinungen und Fragen aus dem Publikum.

Alle Themen lagen auf dem Tisch

In dem Gespräch wurden alle im Voraus angekündigten Themen wie „Militarismus, Rechtsruck, Umwelt/Natur, Rentensystem, Ungleichheit in der Bildung, Landtagswahlen“ eingehend behandelt. Daneben wurden auch Themen wie das Wahlrecht für Migranten, die Wohnungsfrage, der Zugang zu sozialen Rechten und der Kampf gegen Diskriminierung von Teilnehmern und Zuschauern angesprochen. Die Politiker trugen insbesondere durch ihre Reden, die sich auf ihre Fachgebiete konzentrierten, zum Gespräch bei.

In den Reden wurde insbesondere auf die Wohnkrise in Ulm aufmerksam gemacht, und die Einschränkungen, denen Migranten bei der demokratischen Vertretung begegnen, wurden scharf kritisiert. Die Zunahme des Militarismus, die Normalisierung rechter Politik und der Rückgang des Sozialstaates gehörten zu den markanten Schwerpunkten des Panels.

Das Gespräch wurde nach der Veranstaltung fortgesetzt.

Nach der auf großes Interesse stoßenden und über zwei Stunden dauernden Veranstaltung blieben die Teilnehmer im Verein. In der nach dem offiziellen Teil beginnenden herzlichen Atmosphäre wurden Einzelgespräche und Gedankenaustausche mit den Migrantenpolitikern über die in den Reden angesprochenen Themen geführt.

Das Tohum Kulturzentrum kündigte an, ähnliche Gespräche und Podiumsdiskussionen zu verschiedenen Themen fortzusetzen. Die Organisation, die darauf abzielt, ein partizipatives und kollektives Diskussionsumfeld zu schaffen, möchte die Stimme der Migrantengemeinschaft im öffentlichen Raum sichtbarer machen

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