Umfrage zu Dobrindts „Migrationswende“: Bei diesen Wählern ist die Zustimmung am größten

von Fremdeninfo

 

Artikel von dpa/Eva Maria Braungart/Berliner Zeitung 

Viele Menschen halten die von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) angekündigte „Migrationswende“ grundsätzlich für sinnvoll. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergeben.

Auf die Frage, ob sie das von Dobrindt verfolgte Ziel einer Reduzierung der Zuwanderung von Asylsuchenden teilen, antworteten 53 Prozent der Befragten, dieses „voll und ganz“ zu befürworten. Weitere 23 Prozent der erwachsenen Bundesbürger befürworten dieses Ziel „eher“.Insgesamt 15 Prozent der Deutschen lehnen Dobrindts Kurs ganz oder eher ab. Neun Prozent der Befragten trauten sich in dieser Frage entweder kein Urteil zu oder machten keine Angabe.Den größten Anteil von Befürwortern des Ziels, die Asylzuwanderung zu reduzieren, findet sich laut Umfrage unter den Menschen, die bei der zurückliegenden Bundestagswahl die AfD gewählt haben. Überdurchschnittlich groß ist der Anteil derjenigen, die hier „voll und ganz“ zustimmen, auch bei Wählern von CDU und CSU sowie von BSW und FDP. Etwas geringer sind die Werte hier bei den SPD-Wählern von SPD, deutlich geringer bei den Anhängern von Grünen und Linke. Für Dobrindts „Migrationswende“ sprechen sich tendenziell mehr ältere als jüngere Menschen aus.Der Bundesinnenminister hatte nach seinem Amtsantritt im Mai eine Intensivierung der von seiner Vorgängerin, Nancy Faeser (SPD), angeordneten Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen verfügt. Außerdem gab er die Order, auch Asylbewerber an den Grenzen zurückzuweisen – mit Ausnahme von Schwangeren, Kranken und anderen Menschen, die vulnerablen Gruppen angehören.Auf EU-Ebene setzt sich Dobrindt für verschärfte Regeln ein, die eine Auslagerung von Asylverfahren in Staaten außerhalb der Europäischen Union ermöglichen und sogenannte Rückkehrzentren (Return Hubs) erlauben, in die ausreisepflichtige Asylbewerber gebracht werden, die nicht in ihre Heimat- oder Herkunftsländer abgeschoben werden können. Allerdings müssten für beide Maßnahmen erst noch Staaten gefunden werden, die solche Einrichtungen auf ihrem Territorium akzeptieren.Dazu, ob die angekündigte „Migrationswende“ der Bundesregierung tatsächlich vollzogen wird, gibt es ein vielfältiges Meinungsbild. Lediglich acht Prozent der Befragten sehen demnach eine „deutliche Kursänderung“. Eine „leichte Kursänderung“ wird von 38 Prozent der Bundesbürger wahrgenommen. 42 Prozent der Deutschen erkennen keine Änderung des Kurses der Bundesregierung in der Migrationspolitik. Mehr als jeder Zehnte (zwölf Prozent) mag dies entweder nicht beurteilen oder antwortete nicht auf diese Frage. An der Umfrage nahmen zwischen dem 12. Dezember und dem 15. Dezember mehr als 2100 Wahlberechtigte teil.Nach Angaben des Bamf wurden von Januar bis Ende November 2025 insgesamt 157.436 Personen als Asylsuchende registriert, davon 106.298 mit einem Erstantrag und 51.138 mit einem Folgeantrag. Die Zahl der Erstanträge liegt damit zwar um 51 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, als noch 216.861 Erstanträge gestellt wurden.

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