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Stadt sucht Familienbegleiter mit Lust an anderen Kulturen

von Cumali Yağmur
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Stadt sucht Familienbegleiter mit Lust an anderen Kulturen          

              Von: RP-Online

Krefeld. Seit zehn Jahren gibt es in Krefeld Familienbegleiterinnen, die helfen, dass Migrationsfamilien – Eltern mit ihren Kindern parallel – integriert werden. Welche Erfolge das hat und was gebraucht wird.

                                                

                                                  Die städtische Abteilung Integration ehrte ihre 22 Elternbegleiterinnen der Projekte © Stadt Krefeld

Ihre Heimat haben sie verlassen. Vor Krieg und Verfolgung sind sie geflüchtet. Aber das Leben in der Fremde stellt sie vor große Herausforderungen – eine andere Sprache, eine andere Kultur, Kindern fällt die Eingewöhnung oft leichter, mit neuen Freunden lernen sie schneller Deutsch. Aber wenn das in der Familie nicht auch verankert wird, ist es schwer. Deshalb gibt es die Landesprojekte „Rucksack“ und „Griffbereit“, die Integration von Kindern und von Eltern fördern. In Krefeld wurde jetzt Zehnjähriges gefeiert.

Die Abteilung Integration der Stadt Krefeld ehrte jetzt ihre 22 Elternbegleiterinnen der beiden Landesprojekte „Rucksack“ und „Griffbereit“. Weitere Engagierte sind willkommen.

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Das Programm „Rucksack“ begann 2015 an der Regenbogen- und Schönwasserschule. Einmal in der Woche leitet eine Elternbegleiterin – in Krefeld sind es bisher ausschließlich Frauen – eine zweistündige Einheit für zugewanderte Elternteile. Sie sollen über regelmäßige Interaktion und pädagogische Übungen die Mehrsprachigkeit, den gegenseitigen Austausch und letztlich die Integration befördern. Ein vom Land NRW erstelltes Handbuch setzt die inhaltlichen Leitlinien.

„Parallel zu den Einheiten mit den Erwachsenen gehen die Kinder entsprechend angepasste Aufgaben und Übungen des „Rucksack“-Projekts im Schulunterricht durch. So stellt sich ein zweigliedriger Erfolg ein. Denn auch von den Fortschritten der Eltern profitieren die Kinder unmittelbar in ihrem Alltag“, teilt die Stadt mit.

Die Rückmeldungen aus den Schulen belegen eindeutig, dass sich die Kinder durch die Projekte in deutscher Schrift und Sprache deutlich verbessert haben“, erklärt Sengül Safarpour, Leiterin der Abteilung Integration. Die Lehrkräfte würden im Sinne eines Tandem-Modells eng in die Projekte eingebunden. Aus ursprünglich zwei „Rucksack“-Schulen sind in Krefeld inzwischen zwölf Grundschulen geworden. Zeitgleich entstand 2015 das Pendant-Projekt für Kindertageseinrichtungen „Rucksack Kita“ in vier Familienzentren und einer Kita.

„Griffbereit“ ziele auf Eltern mit Kindern zwischen einem und drei Jahren. Sie treffen sich einmal in der Woche in Gruppen mit den Elternbegleiterinnen. „Der Fokus liegt hier besonders auf der spielerischen Vermittlung von Sprachkompetenzen. Dabei soll die Eltern-Kind-Beziehung gestärkt und der Vorteil von Mehrsprachigkeit von früh auf vermittelt werden“, sagt Sengül Safarpour. Und: „Die Eltern, die an den Projekten teilnehmen, bringen sich viel aktiver im Schulleben ein, suchen den Lehrerkontakt und unterstützen ihr Kind in der Bildungsarbeit.“

Derzeit gibt es 22 Elternbegleiterinnen, sie erhalten regelmäßige Weiterbildungen und eine Aufwandsentschädigung von 15 Euro pro Stunde. Interessierte sollten kulturell offen sein und neben dem Deutschen eine weitere Sprache beherrschen. Sie können sich via Mail an vielfalt@krefeld.de wenden.

(ped fkre)

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