Von: Cumali Yağmur
In diesem Artekel werde ich untersuchen, warum junge Menschen mit Migrationshintergrund sich nicht an der Politik beteiligen, und die Gründe dafür erläuter
Es fällt auf, dass junge Migranten in Europa wenig Interesse an der Politik zeigen, während sie sensibler auf nationalistische, rassistische und reaktionäre Parteien in den Herkunftsländern ihrer Familien reagieren. Dies liegt an der täglichen Konfrontation mit Nationalismus und Rassismus sowie der Geringschätzung und Demütigung, die sie in Europa erfahren.
Sie sind nicht die alleinigen Verursacher ihres Misserfolgs in Schule und Beruf. Das deutsche Bildungs- und Berufssystem kann die Probleme dieser jungen Menschen nicht ausreichend lösen. Von Kindheit an wachsen sie mit dem Gefühl auf, „fremd“ zu sein. Diese Unterlegenheit schwebt wie ein Damoklesschwert über ihren Köpfen. Es scheint, als sei ihr Schicksal vorgezeichnet, und sie müssen sich dem fügen.
Wenn sie in Schulen, am Arbeitsplatz und im Berufsleben scheitern, werden sie im Alltag aggressiver. Sie sind gezwungen, sich untereinander in Bars, Diskotheken und migrantischen Vergnügungsstätten zu treffen. Mit dem Gefühl, von der Gesellschaft ausgegrenzt und verachtet zu werden, verbringen sie ihre Zeit unter sich an öffentlichen Orten.
Sie können sich weder an die deutsche Gesellschaft noch an die Gesellschaft ihrer Herkunftsländer anpassen. Als neue Generation wissen sie nicht, wohin sie gehören. Obwohl sie sich der deutschen Gesellschaft näher fühlen, können sie nicht glauben, dass sie wirklich dazugehören. Auch wenn bereits dritte und vierte Generationen junger Menschen in Europa leben, fällt es ihnen immer noch schwer zu glauben, dass sie wirklich hierher gehören, obwohl diese Denkweise vorherrscht.
Die europäischen Gesellschaften scheinen junge Menschen mit Migrationshintergrund nicht vollständig zu akzeptieren. Obwohl sie in Schulen, am Arbeitsplatz und im Berufsleben zusammenkommen, fühlen sie sich abends, wenn sie sich in ihre Häuser zurückziehen, außerhalb der Gesellschaft. Manche glauben, weder deutsch, türkisch noch kurdisch zu sein, sondern eine eigenständige Generation, doch der Alltag beeinflusst sie weiterhin.
Das Leben geht weiter wie ein gordischer Knoten in einer Sackgasse. Unter diesen Umständen können junge Menschen mit Migrationshintergrund keine Organisation gründen, die ihren eigenen Problemen gerecht wird. Ein separates Leben, weit entfernt von der Politik und außerhalb des Alltags, geht weiter.
Die meisten jungen Menschen mit Migrationshintergrund empfinden den Zugang zum politischen Prozess als schwierig und unzugänglich. Diese Wahrnehmung führt dazu, dass sie sich von politischen Aktivitäten fernhalten und kaum in Parteien vertreten sind.
Es ist offensichtlich, dass es verschiedene Faktoren gibt, die die politische Beteiligung junger Menschen mit Migrationshintergrund behindern. Dazu gehören Diskriminierungserfahrungen, die Wahrnehmung, dass Politik für ihr tägliches Leben irrelevant ist, und das Fehlen von Vorbildern.
Junge Migranten in europäischen Gesellschaften bilden trotz der Diskriminierung, der sie ausgesetzt sind, keine dauerhaften Organisationen oder politischen Formationen. Bei der Suche nach Arbeit und Ausbildung werden sie ständig hinter deutschen und anderen EU-Bürgern zurückgelassen und diskriminiert. Obwohl sie im Alltag Rassismus, Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit erfahren, ergreifen sie keine organisatorischen Maßnahmen für ihre eigene Zukunft.
Die Zahl der jungen Migranten in deutschen politischen Parteien ist verschwindend gering. Im Bundestag hatten 73 Abgeordnete einen Migrationshintergrund. Dies entspricht etwa 11,6 Prozent der insgesamt 630 Abgeordneten. Angesichts der Tatsache, dass etwa 29,7 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben, ist jedoch eine deutliche Unterrepräsentation im Parlament festzustellen. Besonders bemerkenswert ist, dass einige Parteien wie die Grünen (20 Prozent) deutlich mehr Abgeordnete mit Migrationshintergrund haben sollten als die AfD (5,9 Prozent). In den anderen Parteien ist dieser Anteil nicht hoch.
Um die geringe politische Beteiligung junger Menschen, die als Migranten wahrgenommen werden, zu erhöhen, sollte eine zentrale Lösung darin bestehen, politische Bildungsarbeit zu verstärken. Obwohl es Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt, können junge Migranten durch intensive Bildungs- und politische Sensibilisierungsarbeit für die Politik gewonnen werden.
Um diese Lücke zu schließen, sollten Schulen stärker mit lokalen politischen Projekten vernetzt werden, Volkshochschulen (VHS) politische Kurse anbieten oder Abgeordnete in Schulen eingeladen werden.
Migrantenvereine und Jugendvereine sollten finanziell unterstützt werden, um politische Bildungsarbeit in diesen Kreisen zu intensivieren. Die eigene politische Organisation von Migranten ist sehr wichtig.
In der Vergangenheit wurden nur wenige Migrantenvereine, die sich ausschließlich mit Kultur- und Integrationsarbeit beschäftigten, finanziert, während politisch arbeitende Vereine keine Unterstützung erhielten. Sowohl die finanzierten als auch die nicht finanzierten Vereine verschwanden im Laufe der Zeit.
Durch die Finanzierung von politischen Migrantenvereinen kann der Zugang junger Menschen zum politischen Prozess erleichtert und ihr Interesse gesteigert werden.
Junge Migranten empfinden den Zugang zum politischen System oft als schwierig, und sie unternehmen nicht nur keine spontanen Anstrengungen, diese Barrieren zu überwinden, sondern ihr Interesse nimmt mit der Zeit auch ab. Bürokratische Hürden und die Kosten einer Parteimitgliedschaft stellen zusätzliche Hindernisse dar. Daher müssen politische Parteien niedrigschwellige Zugänge schaffen und junge Menschen unbürokratisch einbinden.
Jungen Migranten sollte die Möglichkeit gegeben werden, politische Arbeit zu leisten und eigene Organisationen zu gründen.
Um junge Migranten für die Politik zu sensibilisieren, müssen ihnen Möglichkeiten geboten werden.
So wie in einigen Parteien eine Frauenquote angewendet wird, bin ich der Meinung, dass auch eine Migrantenquote sinnvoll ist. Da 29,7 Prozent der deutschen Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben, sollten auch die Abgeordneten mit Migrationshintergrund proportional dazu vertreten sein.
Odere es sollte der Einwandererminderheit ermöglicht werden, ihre eigenen demokratischen Parteien zu gründen, damit sie die Möglichkeit haben, ihre Probleme in der Gesellschaft zu vertreten. Auf diese Weise können sie ihre Anliegen in lokalen, Landes-, Bundes- und europäischen Parlamenten äußern und Lösungen entwickeln.