Migration: Wirtschaftsweise fordert 1,5 Millionen Zuwanderer pro Jahr

von Fremdeninfo

 

  1. Migration: Wirtschaftsweise fordert 1,5 Millionen Zuwanderer pro Jahr

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Wirtschaftsweise fordert 1,5 Millionen Zuwanderer pro Jahr

 
„Wir brauchen dringend eine Willkommenskultur“, sagt die Ökonomin Monika Schnitzer
Quelle: pa/Geisler-Fotopress/Frederic Kern
 
Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, brauche Deutschland 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr, sagt die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer. Fachkräfte müssten nicht zwingend Deutsch können – wichtiger sei, dass die Mitarbeiter der Ausländerbehörde Englisch sprächen.
 Als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel hat die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer mehr Zuwanderung vorgeschlagen. „Deutschland braucht 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr, wenn wir abzüglich der beträchtlichen Abwanderung jedes Jahr 400.000 neue Bürger haben und so die Zahl der Arbeitskräfte halten wollen“, sagte die Ökonomin der „Süddeutschen Zeitung“. Sie sei aber skeptisch, ob dies zu schaffen sei. Das neue Fachkräftegesetz gehe in die richtige Richtung, das reiche jedoch nicht.

„Wir brauchen dringend eine Willkommenskultur“, sagte Schnitzer, die den Sachverständigenrat der Bundesregierung leitet. Das neue Fachkräftegesetz gehe in die richtige Richtung. Allerdings sei noch mehr nötig: „Etwa Ausländerämter, die Einwanderer nicht abschrecken, sondern Service bieten“, sagte sie. „Wir sollten nicht für jeden Job fordern, dass die ausländischen Fachkräfte Deutsch können. Sondern dafür sorgen, dass die Mitarbeiter der Ausländerbehörde Englisch können.“

Um den Fachkräftemangel anzugehen, müsse Deutschland auch mehr in die Kinder investieren, forderte Schnitzer und kritisierte, es sei „ein Armutszeugnis, dass jeder vierte Viertklässler nicht richtig lesen kann“. Zudem müssten die Firmen die älteren Beschäftigten bei Laune halten, damit die nicht vorzeitig in Rente gingen, führte die Ökonomin weiter aus. Die Bundesrepublik komme insgesamt nicht so voran, „wie wir könnten und müssten“, erklärte sie. Man habe unter anderem nicht in die Infrastruktur investiert, hinke bei der Digitalisierung weit hinterher und habe zu spät mit dem Klimaschutz begonnen.

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