Seit Thomas Haldenwang das Amt 2024 ruhen ließ, ist die Spitze des Verfassungsschutzes vakant. Selen ist bislang Vize-Chef der Behörde.
Der Vize-Chef des Verfassungsschutzes, Sinan Selen, soll künftig das Amt des Verfassungsschutzpräsidenten übernehmen. Die schwarz-rote Koalition einigte sich auf Selen als Nachfolger für Thomas Haldenwang, wie übereinstimmend berichtet wird.
Demnach will Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) die Spitze des Bundesamts am Montag über die neue Besetzung informieren, das Bundeskabinett könnte dann am Mittwoch formal entscheiden.
Dies berichtete auch das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Sicherheitskreise. „Ich halte das für eine hervorragende Personalentscheidung, denn Sinan Selen bringt sowohl beste Expertise als auch nötige umfangreiche Erfahrungen mit“, sagte der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter dem „Handelsblatt“.
Nachdem Haldenwang sein Amt ruhen ließ, um eine Bundestagskandidatur anzustreben, blieb der Posten an der Spitze des Verfassungsschutzes vorerst unbesetzt. Seine Aufgaben übernahmen die Vizepräsidenten Selen und Silke Willems.
Der 53-Jährige hatte die Behörde seit November 2024 bereits interimsmäßig gemeinsam mit Vizepräsidentin Silke Willems geleitet. Er ist der erste BfV-Präsident, der nicht in Deutschland geboren wurde. Der 1972 in Istanbul geborene Selen kam mit vier Jahren als Sohn türkischer Einwanderer nach Deutschland und wuchs in Köln auf.
Haldenwang hatte im November 2024 angekündigt, für die CDU in Wuppertal zu kandidieren. Dass Haldenwang bald in den Ruhestand gehen wollte, war schon länger bekannt.
Die Ankündigung, für die CDU als Direktkandidat in Wuppertal antreten zu wollen, kam für viele überraschend. Erfolgreich war seine Kandidatur nicht. Bei der Wahl im Februar unterlag er dem SPD-Kandidaten Helge Lindh. Da Haldenwang nicht über die Landesliste der CDU in Nordrhein-Westfalen abgesichert war, zog er nicht in den Bundestag ein. (AFP, dpa)