Der AABF-Vorstand verletzt systematisch seine institutionelle Rechenschaftspflicht

von Fremdeninfo

Zwingende Erklärung an die Öffentlichkeit

Von:  Avrupa Demokrat

Als Zentraler Disziplinarausschuss der AABF sind wir aufgrund der gesetzlichen Verantwortung, die sich aus dem Status unserer Institution als „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ (K.d.ö.R.) ergibt, verpflichtet, im Rahmen der Prinzipien von Transparenz, Rechenschaftspflicht, Kontrolle und finanzieller Disziplin zu handeln. Diese Notwendigkeit ist keine persönliche Entscheidung, sondern eine bindende Pflicht, die die deutsche Rechtsordnung der AABF auferlegt.

In diesem Sinne wurden unsere mehrfachen Anfragen nach Informationen und Belegen bezüglich der Ausgaben für die Erdbebenhilfe Türkei 2023 und die Madimak-Dokumentation vom AABF-Vorstand in keiner Weise beantwortet. Auch unsere letzte offizielle Anfrage vom 20.10.2025 teilte das Schicksal der vorherigen und wurde vom Vorstand unbeantwortet gelassen.

Dieses Bild stellt keine bloße Verzögerung dar, sondern bedeutet einen institutionellen Amtsmissbrauch, eine Vermeidung von Kontrollen und eine offene Verletzung gesetzlicher Verpflichtungen.

Diese Erklärung erfolgt mit dem Ziel, sowohl die Gesellschaft zu informieren als auch detailliert darzulegen, warum der Prozess auf die juristische Ebene verlagert wurde.

  1. Schwerwiegende Unregelmäßigkeiten bei den Erdbebenhilfen und das Zurückhalten von Belegen durch den Vorstand

Nach den Erdbeben vom 6. Februar 2023 wurden über die AABF spenden in Höhe von ca. 2,5 Millionen Euro gesammelt. Dieses Geld ist nicht nur eine Spende; es ist das Vertrauen der Öffentlichkeit, es ist eine „Hak lokması“ (heilige Gabe), es ist das Recht der Erdbebenopfer.

Die Berichte des AABF-Aufsichtsrats haben klar offengelegt, dass bei der Verwendung dieser Gelder schwerwiegende Unregelmäßigkeiten, nicht registrierte Transaktionen, Ausgaben ohne Belege und Versuche zur Behinderung der Prüfung vorliegen.

Die wichtigsten Feststellungen des Aufsichtsrats sind:

  1. Fehlen von Belegen beim Containerkauf
    • Für den Kauf wurden keine Verträge aufgesetzt.
    • Grundlegende Aufzeichnungen wie Lieferscheine, Übergabeprotokolle oder Seriennummern fehlen.
    • Die Lieferfirma ist ein Unternehmen, das zuvor noch nie Container produziert hat.
    • Die Käufe wurden über Verbindungen getätigt, die Verwandtschaftsverhältnisse beinhalten.
    • Es gibt ernsthafte logische und finanzielle Diskrepanzen zwischen Preisgestaltung und Lieferung.

Dieser Zustand stellt nach den deutschen Gesetzen für juristische Personen des öffentlichen Rechts einen direkten Verstoß gegen die Finanzdisziplin dar und begründet den Verdacht auf Korruption.

  1. Nicht-Dokumentation von Ausgaben und dunkle Punkte im Prozess
    • Es gibt keine Rechnungen, Verträge oder Versanddokumente für Transportvorgänge.
    • Es existieren keine offiziellen Aufzeichnungen darüber, wie viele Container wann und an wen geliefert wurden.
    • Zwischen den Ausgabeposten und den Bankbewegungen wurden dokumentarische Unstimmigkeiten festgestellt.

Solche Mängel sind Verstöße, die aufgrund des K.d.ö.R.-Status der AABF keinesfalls vorkommen dürften.

  1. Systematische Behinderung der Prüfung durch den Vorstand
    Indem der AABF-Vorstand die Anfragen des Aufsichtsrats nach Belegen und Informationen unbeantwortet ließ, hat er:
    • Die Prüfung faktisch gestoppt,
    • Den institutionellen Prozess blockiert,
    • Eine bewusste Haltung zur Vermeidung der Kontrolle eingenommen.

Auf die mehrfachen offiziellen Anträge des Zentralen Disziplinarausschusses wurde in gleicher Weise nicht reagiert. Dieser Ansatz ist eine offene Außerkraftsetzung der innerverbandlichen Demokratie und der gesetzlichen Kontrollmechanismen.

  1. Erhebliche Ungereimtheiten bei den Ausgaben für die Madimak-Dokumentation und nicht erklärte Geldtransfers

Der Prozess bezüglich der Gelder, die angeblich für die Madimak-Dokumentation – eines der sensibelsten Dossiers der alevitischen Gesellschaft – bereitgestellt wurden, verlief völlig im Dunkeln und ohne Belege.

Die grundlegenden Punkte, die vom Vorstand bis heute nicht erklärt und nicht belegt wurden, sind:

  1. Schockierende Diskrepanz bei den Ausgabensummen
    Die auf der Generalversammlung auf den Bildschirmen gezeigte Zahl: 496.000 €
    Die im Prüfungsbericht verzeichnete Zahl: 271.469 €
    Die Differenz: 224.531 €

Diese Differenz wurde nicht erklärt.
Für diese Differenz gibt es keine Belege.
Wohin diese Differenz geflossen ist, ist unbekannt.

  1. Es ist unklar, an welche Firmen wofür Geld gezahlt wurde
    • Mit welchen Firmen zusammengearbeitet wurde,
    • Wie viele Angebote eingeholt wurden,
    • Wie viel Zahlung für welche Dienstleistung geleistet wurde,
    • An wen die Zahlungen transferiert wurden,
    wurde nicht dokumentiert. Dies zeigt, dass sowohl die finanzielle Transparenz als auch die gesellschaftliche Verantwortung völlig missachtet wurden.
  2. Willkürlicher Umgang mit dem Dossier des gesellschaftlichen Gedächtnisses
    Dass die Gelder für ein so schwerwiegendes historisches Dossier wie Madimak:
    • ohne Belege,
    • ohne Kontrolle,
    • in dunklen Bereichen,
    • und ohne Erklärung durch die Verantwortlichen verwaltet werden,
    ist für das Ansehen der AABF inakzeptabel.

III. Behinderung satzungsgemäßer Prozesse und Aussetzung der demokratischen Funktionsweise

57 der AABF angeschlossene Alevitische Kulturzentren (AKM) haben eine außerordentliche Wahl-Generalversammlung gefordert, um die Unregelmäßigkeiten aufzuklären. Diese Forderung wurde vom Vorstand satzungs- und rechtswidrig nicht bearbeitet.

Auf der Generalversammlung in Frankfurt am 18. Oktober 2025 hingegen:
• Wurde das Rederecht der Delegierten systematisch behindert,
• Wurden die Prüfungsberichte nicht zur Diskussion gestellt,
• Wurden Delegierte, die Unregelmäßigkeiten ansprachen, zum Schweigen gebracht,
• Hat der Geistliche Rat (İnanç Kurulu) Mitglieder beleidigt, die eine Prüfung forderten.

Die Aussage des Bundesvorsitzenden Hüseyin Mat:
„Diese Sache ist erledigt, die 57 AKMs können hingehen, wo sie wollen“
ist ein klares Zeichen für die Abkehr vom Verantwortungsbewusstsein.
Diese Rhetorik ist nicht die eines Vorstandsmitglieds, sondern die Erklärung einer Person, die die Satzung der Institution und die öffentliche Verantwortung ablehnt.

  1. Gründe für die Beschreitung des Rechtsweges

Der AABF-Vorstand hat:
• Dokumente verheimlicht,
• Die Prüfung behindert,
• Auf offizielle Anfragen nicht geantwortet,
• Die Rechenschaftspflicht verletzt, die der K.d.ö.R.-Status auferlegt.

Aus diesem Grund wurde der Prozess vor Gericht gebracht.
Das Ziel ist keine Person, sondern es sind die fehlenden Dokumente, die undurchsichtigen Transaktionen und der Verbleib öffentlicher Gelder.

Die Verantwortung für die Erdbeben- und Dokumentationsfonds liegt größtenteils bei den Mitgliedern des 15. AABF-Bundesvorstands. In diesem Rahmen wurde von verantwortungsbewussten AABF-Delegierten Strafanzeige gegen die entsprechenden Personen erstattet.

Diese Strafanzeige richtet sich nicht gegen unsere AABF, sondern gegen Vorstandsmitglieder, die Unregelmäßigkeiten begangen haben, um unsere AABF von Verdächtigungen zu säubern. Die AABF ist unser Augapfel, unsere Ehre; sie zu schützen und zu bewahren, ist die Verantwortung, die uns obliegt.

  1. Dieser Prozess ist für die Wiederherstellung des institutionellen Ansehens zwingend erforderlich
  • Keine Struktur, die vor Kontrollen flieht, kann die alevitische Gesellschaft vertreten.
    • Einvernehmen (Rızalık) ist nur durch Transparenz möglich.
    • Das Ansehen der Institution kann nicht geschützt werden, ohne Rechenschaft über öffentliche Gelder abzulegen.
    • Rechenschaft zu fordern ist keine Spaltung, sondern institutionelle Verantwortung.

Dieser Prozess dient der Verteidigung der Zukunft, des öffentlichen Ansehens und der rechtlichen Integrität der AABF.

Wir teilen den Text der Strafanzeige, die von verantwortungsbewussten AABF-Delegierten gegen die Mitglieder des 15. AABF-Bundesvorstands wegen Nichterfüllung der Rechenschaftspflicht erstattet wurde, als AABF-Disziplinarausschuss und als verantwortungsbewusste Delegierte unserer AABF der gesamten Öffentlichkeit respektvoll mit.

Zentraler Disziplinarausschuss der AABF

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