Von: Cumali Yağmur
Die Äußerungen von Friedrich Merz, der „Migranten als Problem im Stadtbild“ bezeichnete, haben die Gesellschaft zutiefst gespalten. Die über 25 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund im Land als Problem zu sehen, ist ein Beispiel für politische Unfähigkeit. Ein Regierungschef sollte Ideen entwickeln, wie die Probleme der Migrantenminderheit gelöst werden können, und den sozialen Zusammenhalt fördern, anstatt sie auszugrenzen.
Auch wenn unklar bleibt, ob Merz mit dieser Äußerung bestimmte Gruppen meinte, ist eine solche Aussage, die „Migranten“ pauschal als Problem darstellt, unverantwortlich und rassistisch, selbst wenn es reale Probleme im Zusammenhang mit Migration gibt. Anstatt sich bei den Migranten, der vernünftigen deutschen Bevölkerung und der Öffentlichkeit zu entschuldigen, war die Verteidigung dieser Erklärungen der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Solche rassistischen und nationalistischen Äußerungen schaffen Diskriminierung in der Gesellschaft und zielen auf die Migrantenminderheit ab. Wenn Ministerpräsident Merz Menschen mit Migrationshintergrund als „Problem im Stadtbild“ bezeichnet, grenzt er Migranten aus, anstatt Probleme zu lösen. Verantwortungsvolle Politiker in diesem Land sollten ihre politische Verantwortung kennen und auch den sozialen Zusammenhalt fördern.
Es ist wichtig, dass verantwortungsbewusste Politiker wie der Berliner Bürgermeister Kai Wegner, der Vorsitzende des CDU-Sozialflügels Dennis Radtke und Armin Laschet die Äußerungen von Merz öffentlich kritisieren. Wie Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller feststellte: „In Deutschland leben über 25 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Sie sind Teil dieser Gesellschaft – und tragen positiv zum deutschen Stadtbild bei.“
Menschen, die jahrelang maßgeblich zur Entwicklung dieses Landes beigetragen haben, auf diese Weise zu stigmatisieren, ist Nationalismus und Rassismus. Die Migrantenminderheit hat in allen Bereichen, von der Wirtschaft über die Kultur bis hin zu Wissenschaft und Gesundheit, große Beiträge für Deutschland geleistet.
Jetzt frage ich Sie: Was wäre, wenn Ärzte, Krankenschwestern und Pflegekräfte mit Migrationshintergrund morgen ihre Koffer packen und gehen würden? Der Gesundheitssektor in Deutschland würde zusammenbrechen. Ist das Ihre unverantwortliche Politik für das Land? Haben Sie jemals darüber nachgedacht, was aus der Gesellschaft würde, wenn Migranten, die in allen Bereichen der deutschen Gesellschaft arbeiten, ihre Koffer packen und gehen würden?
An Ihrer Stelle würde ich mich bei den Migranten entschuldigen und Ihre Worte zurücknehmen