Kommentar zur Einbürgerungsdebatte: Loyal zu Deutschland

von Cumali Yağmur
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Kommentar zur Einbürgerungsdebatte: Loyal zu Deutschland

                                       Artikel von Reinhard Müller/ Faz

                                                                       

                                           Eine Einbürgerungsurkunde der Bundesrepublik Deutschland und ein deutscher Reisepass liegen auf einem Tisch. (Symbolbild) © dpa

Wer Zurückweisungen, Abschiebungen und die Unterbindung des Familiennachzugs für Flüchtlinge für grausam hält, der sollte dafür zunächst diejenigen verantwortlich machen, welche die Ur­sachen für diese Maßnahmen geschaffen haben. Diejenigen also, die wider deutsche Interessen und den Geist deutschen und europäischen Rechts jahrelang eine globale Ein­ladungspolitik betrieben haben.

Die neue Koalition, immerhin teilidentisch mit der alten, hat dagegen schnell wichtige Zeichen gesetzt. Es war klar, dass das verteufelt werden würde. Aber was soll an einer Rückkehr zur Normalität falsch sein? Es werden keine Familien auseinandergerissen, es wird nicht inhuman gehandelt, sondern versucht, die Ausnutzung unseres Systems zu stoppen.

Den Turbo anwerfen

Nichts dagegen, bei der Verwaltungsmodernisierung den Turbo anzuwerfen. Aber die von der Ampelkoa­lition beschlossenen Turbo-Einbürgerungen angesichts des weiterhin gro­ßen Migrationsproblems wirken wie grüne Ampelzeichen zur endgültigen Besiegelung der unkontrollierten Einwanderung. Das war im schlechtesten Sinne nachhaltig und musste weg.

Leider bleibt es bei der ebenfalls von der Ampel erweiterten großzügigen Duldung mehrerer Staatsangehörigkeiten. Auch hier: Nichts gegen den offenen Staat, der es in bestimmten Konstel­lationen akzeptiert, dass (Neu-)Bürger eine Verbindung zu anderen Staaten haben. Das ist auch Ausdruck des Respekts vor fremden Rechtssystemen. Aber im Zweifel muss sich jeder entscheiden.

Entscheidend muss sein, dass die deutsche Staatsangehörigkeit am Ende eines Integrationsprozesses steht. Wer Deutscher werden will, muss das wollen und zeigen. Dabei geht es nicht um das Auswendiglernen von Artikeln des Grundgesetzes, sondern um die Akzeptanz der hiesigen Werteordnung.

Idealerweise kommen Freude und Stolz dazu – dagegen dürfte auch der Verfassungsschutz nichts haben. Jeder Einzelne bringt natürlich seine eigene Geschichte mit; die ist ein Schatz. Die Loyalität zu Deutschland darf aber kein Lippenbekenntnis sein.

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