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Zuwanderer verdienen über Generationen hinweg deutlich weniger als Einheimische

von Cumali Yağmur
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Zuwanderer verdienen über Generationen hinweg deutlich weniger als Einheimische

                                        Von: S.Z.

                      

                        Wer wie viel verdient, hat in Deutschland auch mit Herkunft zu tun. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)

Eine Studie zeigt, dass Zuwanderer in Deutschland dauerhaft Einkommensnachteile haben. Grund sei vor allem der begrenzte Zugang zu gut bezahlten Jobs.

Zuwanderer verdienen in Deutschland im Durchschnitt deutlich weniger als Einheimische. Das geht aus einer internationalen Studie im Auftrag der Fachzeitschrift Nature mit Beteiligung von Forschern des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Untersucht wurden zusätzlich zu Deutschland acht weitere Länder, darunter Kanada, Frankreich und die USA. Insgesamt wurden für die Studie Daten von 13,5 Millionen Einwanderinnen und Einwandern und einheimischen Arbeitnehmenden analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Lohnlücke in der zweiten Generation in einigen Ländern schneller schließt als in Deutschland.

In der ersten Zuwanderergeneration verdienen Betroffene hierzulande im Durchschnitt 19,6 Prozent weniger als einheimische Arbeitnehmer. Der Grund liegt laut der Studie nicht in ungleicher Bezahlung bei gleicher Tätigkeit, sondern in eingeschränktem Zugang zu besser bezahlten Branchen, Berufen und Unternehmen. Dies sei für drei Viertel des Lohnunterschieds ausschlaggebend. Integration bedeute mehr als gleicher Lohn für gleiche Arbeit, sagt der Studienautor Malte Reichelt vom IAB. „Es geht vor allem darum, Zugangsbarrieren in gut bezahlte Beschäftigungsbereiche abzubauen.“ Sprachförderung, die Anerkennung ausländischer Abschlüsse sowie der Ausbau beruflicher Netzwerke seien dabei entscheidend.

Auch in der zweiten Generation bleiben Lohnunterschiede bestehen: Im Durchschnitt verdienen Nachkommen von Zuwanderern in Deutschland im Vergleich noch 7,7 Prozent weniger. Besonders betroffen sind dabei Personen aus Ländern Afrikas und des Nahen Ostens.

Im internationalen Vergleich zeigt sich ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Gefälle. Die größten Einkommensnachteile in der ersten Generation verzeichnet Spanien mit 29,3 Prozent, gefolgt von Kanada (27,5 Prozent) und Norwegen (20,3 Prozent). Die geringsten Differenzen zeigen sich in Schweden (sieben Prozent), Dänemark (9,2 Prozent) und den USA (10,6 Prozent). Auch in der zweiten Generation bestehen noch Lohnlücken. Diese liegt im internationalen Durchschnitt bei 7,7 Prozent. Deutschland liegt also hier über dem Durchschnitt. Die geringsten Unterschiede in der zweiten Generation gibt es in Kanada (1,9 Prozent), die größten in Norwegen (8,7 Prozent).

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