Migranten als anerkannte Minderheit: Ein Weg zu gleichen Rechten

von Cumali Yağmur

Von:  Kemal  Tozoglu 

„Zu meinem Artikel: Eine Antwort von Kamil Tozoglu.“

Sehr geehrte(r)* Yağmur,

ich habe Ihren Text sorgfältig gelesen. Ich verstehe Ihren Gedanken, dass die Minderheiten in Europa sich um ein „einheitliches Minderheitenbewusstsein“ vereinen und einen neuen Minderheitenstatus schaffen sollten.

Auch wenn Migranten aus verschiedenen Ländern stammen und in unterschiedlichen Kulturen aufgewachsen sind, führen sie ihr Leben in Europa fort. Die neuen Generationen können sich zusammenschließen und einen gemeinsamen Kampf führen, um die Rechte zu erlangen, die ihnen in den europäischen Gesellschaften, in denen sie leben, verwehrt bleiben. Da ihre Probleme gemeinsam sind, können sie auch eine gemeinsame Lösungsstrategie entwickeln. Dieser Zusammenschluss ermöglicht die Entstehung neuer Bewegungen und die Festlegung neuer Kampfmethoden im Sinne derselben Ziele.

Das Ziel dieser Migranten ist weder ein eigenes Territorium noch ein eigener Staat; sie fordern lediglich einen rechtlichen Minderheitenstatus unter gleichen Bedingungen. Da Deutschland bereits einige Gruppen (nationale Minderheiten) offiziell anerkennt, könnten auch Migranten mit einem ähnlichen Verständnis unter dem Dach einer „einzigen Minderheit“ definiert werden und diese Rechte erhalten.

Mit diesem Organisationsmodell kann im Sinne eines Verständnisses von gleicher Demokratie und aktuellen Minderheitenforderungen gehandelt werden. So kann sich der Inhalt der europäischen Demokratie durch die Akzeptanz der Migranten als Minderheit bereichern und weiterentwickeln. Durch ein Handeln im Geiste der Zivilgesellschaft kann die Gesellschaft neu gestaltet werden. Auch die noch nicht voll entwickelte bürgerliche Demokratie kann sich durch diesen Anlass und die Anerkennung von Minderheitenrechten in der neuen Ära weiterentwickeln.

Unter diesen Bedingungen kann die nicht-homogene Gesellschaftsstruktur geistig auf die Idee des Zusammenlebens vorbereitet werden. Solange Minderheiten jedoch keine gleichen demokratischen Rechte gewährt werden, sieht es so aus, als würden Migranten in der deutschen Gesellschaft auch in Zukunft ausgegrenzt und verachtet werden, wie es schon in der Vergangenheit der Fall war.

Gegen die Gefahr eines Rechtsrucks der Gesellschaft in Europa und Deutschland kann nur gemeinsam mit den Migranten ein umfassender Kampf geführt werden. Diese Einheit zu erreichen, wird jedoch nur möglich sein, wenn Migranten demokratische Rechte zu gleichen Bedingungen gewährt werden.

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