Von: Cuali Yağmur
In einigen europäischen Staaten werden anstelle eines Verständnisses von einer demokratischen Zivilgesellschaft antidemokratische Praktiken gegen Kurden angewendet. Die kurdische Bewegung betont selbst, dass sie in der Anfangsphase ihrer Organisierung in Europa viele Fehler gemacht hat. Es steht fest, dass die Organisationsform in Europa sich von der in allen Teilen Kurdistans unterscheidet. Die Kurden, die in den türkischen, syrischen, iranischen und irakischen Teilen des nach dem Zweiten Weltkrieg in vier Teile geteilten Kurdistans leben, führten in ihren jeweiligen Ländern ein sehr unterschiedliches Leben. Da auch das Leben in Europa ganz anders war, fiel es den Kurden anfangs schwer, sich untereinander anzupassen.
Die kurdische Bewegung, die sich in Europa im Organisationsprozess befand, erhielt mit dem Verbot der PKK eine neue Dimension.
Die Vorreiter der kurdischen Bewegung in Europa wurden zu allen Zeiten verhaftet, inhaftiert und einige von ihnen wurden abgeschoben. Diejenigen, die nicht abgeschoben wurden, wurden gezwungen, sich täglich bei der Polizei zu melden. Angesichts der Unterdrückung, Verhaftungen und Hinrichtungen von Kurden in der Türkei, Syrien, dem Iran und dem Irak sah sich die kurdische Bewegung in Europa gezwungen, diese Ereignisse öffentlich zu machen und eine Öffentlichkeit dafür zu schaffen.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht in einem Teil Kurdistans Verhaftungen, Hinrichtungen auf offener Straße und Todesurteile stattfinden. Die in Europa lebenden Kurden sehen sich in der Verpflichtung, die kurdische Bewegung in ihren Heimatländern materiell und ideell zu unterstützen.
Mit dem Verbot der PKK in Deutschland wurde versucht, die kurdische Bewegung zu kriminalisieren. Die zur Kriminalisierung gezwungene kurdische Bewegung wurde daran gehindert, ihre demokratische und organisatorische Arbeit zu leisten. Wenn sie versuchen, gegen die Unterdrückung, die Verhaftungen und die brutalen Morde auf offener Straße in ihren Heimatländern zu protestieren, werden sie jedes Mal von der Polizei eingekesselt. In Europa, das eigentlich für seine Zivilgesellschaft und sein demokratisches Verständnis bekannt ist, sehen sich die Kurden stattdessen mit gänzlich antidemokratischen Praktiken konfrontiert. Die Polizei greift sofort ein, wenn Poster von Abdullah Öcalan, „APO“-Slogans oder T-Shirts mit der Aufschrift „Apo“ gezeigt werden, und fordert die Menschen auf, diese zu entfernen.
Die PKK hat sich in der Türkei aufgelöst, und zur Lösung der kurdischen Frage wurde im Parlament mit allen Parteien, außer zweien, eine Kommission für Nationale Solidarität, Brüderlichkeit und Demokratie gegründet. Trotzdem ist es keine demokratische Haltung, dass die PKK in einem demokratischen Land wie Deutschland immer noch verboten ist.
Gleichzeitig ist es ein unfassbarer Vorgang, dass Mehmet Cakas, ein Kämpfer der kurdischen Bewegung, am 28.08.2025 abgeschoben werden soll.
Wenn Kurden demonstrieren, um die Unterdrückung in der Türkei, Syrien, dem Irak und dem Iranisch-Kurdistan anzuprangern, kontrolliert die Polizei die Slogans, die sie rufen, und die Transparente, die sie tragen werden. Es wird so gehandelt, als ob Deutschland keine Zivilgesellschaft und kein demokratisches System hätte, sondern nur ein Polizeistaat wäre. In den europäischen Ländern, allen voran in Deutschland, wird die bürgerliche Demokratie zunehmend zu einem Unterdrückungsinstrument gegen die Kurden gemacht.
Angesichts dieser Situation hat die kurdische Bewegung nicht aufgegeben, ist nicht müde geworden und ist gezwungen, ihren Kampf unter schwierigen Bedingungen fortzusetzen. Diese Haltung des deutschen Staates und der Polizei hat nur dazu geführt, die Kurden zu Feinden zu machen.
Währenddessen haben die reaktionäre Presse in der Türkei sowie die Anhänger von MHP und AKP eine feindselige Politik gegen Kurden betrieben, und ihre Ableger in Europa haben das Problem zeitweise bis zur Gewalt eskaliert. Die in Europa lebenden reaktionären türkischen Kräfte haben feindseligere Gewalttaten verübt als die in der Türkei. Die ausländischen Ableger faschistischer Parteien wie MHP und AKP sind auch in Europa und Deutschland nicht untätig geblieben und haben ihre feindseligen Angriffe auf Kurden wiederholt.
Die kurdische Bewegung hat durch kontinuierliche Proteste die Unterdrückung progressiver Kräfte, Aleviten und anderer Minderheiten in der Türkei der besonnenen europäischen Öffentlichkeit zur Kenntnis gebracht. Zumeist haben die Konsulate und Botschaften der Türkei die in Europa lebenden reaktionären Kräfte mit byzantinischen Intrigen gegen die Kurden aufgestachelt und zeitweise Zwischenfälle provoziert.
Trotz alledem hat die kurdische Bewegung ihren Kampf in Europa dynamisch fortgesetzt und sich keiner Schwierigkeit gebeugt. Auch in Zukunft müssen die Kurden in Europa dauerhafte demokratische Organisationen schaffen. Im Laufe der Zeit sind die Kurden zu einem untrennbaren Teil der europäischen Gesellschaften geworden. Unter den Kurden in Europa leben bereits die zweite und dritte Generation.