Jugendliche als Berater – Özdemir will die Jungen einbinden

von Cumali Yağmur

 

Artikel von dpa

Grünen-Spitzenkandidat Cem Özdemir möchte sich im Falle eines Wahlsiegs auch von Jugendlichen beraten lassen. Er wolle einen Jugendberaterkreis im Staatsministerium einsetzen, sagte er auf dem Landesparteitag in Ludwigsburg.

Zusätzlich zu steigenden Mieten, hohen Lebenshaltungskosten und Klimasorgen komme eine Bundesregierung, die jungen Menschen «die Tür vor der Nase zuknallt», kritisierte Özdemir. «Anstatt das Gespräch zu suchen über Schulden, über Rente, über Wehrpflicht, entscheidet diese Bundesregierung über die Köpfe junger Menschen an ihren Interessen vorbei und verbaut ihnen ihre Zukunft.» Baden-Württemberg müsse das anders machen, so Özdemir.

Cumali Yagmur

  • Von „Immi-Grün“ zur Staatskanzlei: Mein gemeinsamer Weg mit Cem Özdemir

Cem Özdemir zeichnete sich schon in seiner Jugend durch wahre Führungsqualitäten für junge Menschen aus. Damals interessierte er sich nicht nur für gesellschaftliche Themen, sondern setzte sich auch mit großem Engagement für die politische Teilhabe von Jugendlichen mit Migrationshintergrund ein.

Über Jahre hinweg kämpfte er sowohl innerhalb als auch außerhalb des Parlaments dafür, den Problemen von Migranten Gehör zu verschaffen. Als ich Cem Özdemir kennenlernte, war er in seinen Zwanzigern; er verfügte über ein ausgeprägtes politisches Bewusstsein und einen herausragenden Charakter. Ich hatte die Gelegenheit, viele Jahre mit ihm zusammenzuarbeiten, und durfte seinen Einsatz aus nächster Nähe miterleben.

Während der Zeit, als die Zeitschrift „Fremdeninfo“ erschien, verfasste er gemeinsam mit uns Artikel und entwickelte neue Thesen und Lösungsansätze zur Migration, die bis heute ihre Gültigkeit bewahrt haben. Gemeinsam gründeten wir die Jugendorganisation „Immi-Grün“ und arbeiteten Seite an Seite mit den anderen Gründungsmitgliedern. Er war nicht nur äußerst fleißig, sondern besaß auch eine bemerkenswerte Gabe, Probleme und Lösungsvorschläge schnell zu erfassen.

Auf seinem Weg bis zum Parteivorsitz der Grünen legte er ein unermüdliches Engagement an den Tag. Er gehört zu den ersten Abgeordneten mit Migrationshintergrund, denen es gelang, bereits in jungen Jahren in den Bundestag einzuziehen. Später war er Mitglied des Europäischen Parlaments und stieg dank seines Fleißes und seiner Beharrlichkeit bis zum Bundeslandwirtschaftsminister auf.

Nun tritt er in Baden-Württemberg als Spitzenkandidat der Grünen an und möchte Ministerpräsident werden. Ich wünsche ihm dabei viel Erfolg. Ich hoffe, dass alle in Baden-Württemberg lebenden Menschen mit Einwanderungsgeschichte sowie die Jugend bei den Wahlen im März 2026 zur Urne gehen und Cem Özdemir als Ministerpräsidenten unterstützen.

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