Macron sagt ab: Marine Le Pen kommt zur Beerdigung von Brigitte Bardot

von Fremdeninfo

 

 Von : NTV

Die Beerdigung der französischen Film-Ikone Brigitte Bardot beschäftigt die französische Politik. Während Präsident Macron auf eine Teilnahme verzichtet, wird Marine Le Pen erwartet. Bardot hatte der Rechtspopulistin 2012 bescheinigt, sie sei die einzige Frau mit Eiern

Die französische Rechtspopulistin und dreimalige Präsidentschaftkandidatin Marine Le Pen wird in der kommenden Woche an der Beerdigung der verstorbenen Film-Ikone Brigitte Bardot teilnehmen. Das teilte ein Mitglied des Teams der Fraktionschefin des Rassemblement National (RN) mit. Der französische Präsident Emmanuel Macron, der Bardot am Sonntag als „Legende“ bezeichnet hatte, wird hingegen nicht bei der Beerdigung dabei sein, hieß es aus dem Elysée-Palast.

Bardot war am frühen Sonntagmorgen im Alter von 91 Jahren auf ihrem Anwesen in Südfrankreich gestorben. Ihre Beerdigung findet am 7. Januar im südfranzösischen Saint-Tropez statt. Bardot wird auf einem Friedhof am Meer beigesetzt, auf dem bereits ihre Eltern ihre letzte Ruhestätte haben.

Die ehemalige Schauspielerin war in den vergangenen Jahren politisch nach Rechtsaußen abgedriftet und erntete dafür Kritik. Sie wetterte gegen eine angebliche „Islamisierung“ oder „ausländische Überbevölkerung“ in Frankreich durch muslimische Einwanderer. Wegen rassistischer Äußerungen wurde Bardot mehrfach zu Geldstrafen verurteilt. Schon 2012 warb Bardot für die Wahl der Rechtspopulistin Le Pen. „Ich mag Marine Le Pen sehr. Sie ist die einzige Frau, (…) die Eier hat“, erklärte Bardot.

„Rebellische Diva“

In der internationalen Presse fiel das Echo auf Bardots Tod zwiegespalten aus. „Vom Sex-Appeal zur extremen Rechten“, titelte die „New York Times“. Als Schauspielerin habe sie mit ihrer „unverfrorenen fleischlichen Begierde“ die „Sex-Symbolik im Kino Mitte des 20. Jahrhunderts neu definiert“. Später sei Bardot im besten Fall „exzentrisch“ zu nennen gewesen, vielfach sei darauf hingewiesen worden, dass sich „dieses ehemalige Sex-Kätzchen, wie sie oft genannt wurde, in eine ‚verrückte Katzenfrau‘ verwandelt“ habe.

Die französische Zeitung „Libération“ bezeichnete Bardot als „größtes Sex-Symbol des französischen Kinos“. Die italienische Zeitung „La Repubblica“ würdigte die Französin als „rebellische Diva“, die „bis ganz zum Schluss die Freiheit gewählt“ habe. Die spanische Zeitung „El País“ schrieb, Bardot sei eine „kontroverse Aktivistin“ gewesen. „Auf ihre eigene Weise verbarg sie nichts. Weder die Falten (…) noch ihren Charakter oder ihre ideologischen Überzeugungen“, hieß es in dem Nachruf.

In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ hieß es: „Auch wenn es schwerfallen mag – vergessen wir für die Dauer dieses Nachrufs die politische Brigitte Bardot ihrer späten Jahre. Gedenken wir der Frau, die wie keine andere für das französische Kino steht. Gedenken wir ‚der Bardot‘.“ Schließlich gehöre diese „zu den unvergesslichen Größen des Kinos“.

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