Wir forschen zu Rassismus in Deutschland
Der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) untersucht Ursachen, Ausmaß und Folgen von Rassismus in Deutschland. Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) will damit Entwicklungen und Trends in Bezug auf Rassismus in Deutschland erfassen.
Rassistische Realitäten - Wie setzt sich Deutschland mit Rassismus auseinander?
Wie nehmen die Menschen in Deutschland Rassismus wahr – im Alltag, aber zum Beispiel auch in Behörden? Wie bewerten sie rassistische Vorfälle? Sind sie bereit, dagegen vorzugehen? Und wie viele glauben, dass menschliche „Rassen“ existieren? Unsere repräsentative Studie „Rassistische Realitäten“ beleuchtet erstmals umfangreich, wie sich unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen mit Rassismus auseinandersetzen.
Umfragen und Studien
Um herauszufinden, wie verbreitet rassistische Einstellungen in der Bevölkerung sind, sollen in einer wiederkehrenden, repräsentativen Bevölkerungsumfrage rund 6.000 Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte befragt werden. Diese Umfrage soll auch das Ausmaß rassistischer Erfahrungen erfassen, die Menschen machen, die davon betroffen sind. Strukturen, Normen und Organisationskulturen von Institutionen sollen analysiert werden, um Erkenntnisse über strukturellen Rassismus zu erlangen. Hinzu kommen 34 explorative Studien zum Umgang mit rassistischen Erfahrungen – z.B. zu Rassismus im Bildungssystem, Rassismus auf dem Arbeitsmarkt, im Sport und in den Medien sowie zu Rassismus in Zeiten von Corona.Kurzstudien
Um einen umfassenden Rassismusmonitor vorzubereiten, hat das DeZIM im Jahr 2020 insgesamt 34 Kurzstudien durchgeführt. Diese Kurzstudien wurden in den bestehenden Strukturen des DeZIM verwirklicht. Die Vorgabe war: (1) bestehende Forschungsprojekte zu erweitern, (2) neue und innovative Ansätze zu verfolgen oder (3) eine Infrastruktur aufzubauen, um Rassismus zu erforschen. Die Ideen dazu gingen aus einem internen Wettbewerb des DeZIM-Instituts und der DeZIM-Forschungsgemeinschaft hervor.
Methoden
Der Rassismusmonitor verbindet quantitative, qualitative und experimentelle Methoden. Neben repräsentativen Bevölkerungssurveys und Betroffenenbefragungen werden juristische, statistische, sozialpsychologische, gesundheitswissenschaftliche, politikwissenschaftliche und kulturanalytische Zugänge kombiniert, um Ursachen, Ausmaß und Folgen von Rassismus erkennen zu können. Zudem werden Messinstrumente entwickelt, um rassistische Ideologien und Einstellungen besser erheben zu können. Das DeZIM-Forschungscluster „Daten - Methoden - Monitoring“ arbeitet daran, neue Verfahren zu entwickeln, um kleine und schwer erreichbare Zielgruppen besser befragen zu können. Um auf aktuelle Forschungsfragen reagieren zu können, wird dort zudem ein eigenes Online Access Panel aufgebaut, das den Zugang zu diesen Gruppen erlaubt. Die Erfassung von Rassismus unterliegt besonderen forschungsethischen Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen.