Berlin: Propalästinensischer Student schlägt jüdischen Kommilitonen zu Boden

von der Spiegel

In Berlin hat ein junger Mann laut Polizei einen jüdischen Mitstudenten niedergeschlagen und auf ihn eingetreten.

Das Opfer wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

 

                                          zol.jpg

Berlin: Propalästinensischer Student schlägt jüdischen Kommilitonen zu Boden © Marcus Brandt / dpa

 

Ein 23-jähriger Student soll seinen 30 Jahre alten Kom­mi­li­to­nen in Berlin-Mitte wegen unterschiedlicher Auffassungen zum Krieg im Nahen Osten mehrmals ins Gesicht geschlagen haben, bis er zu Boden ging, und dann auf ihn eingetreten haben. Der 30-Jährige kam mit Gesichtsfrakturen stationär in ein Krankenhaus, wie die Polizei mitteilte.

 Die beiden Männer gerieten laut Polizei in einen Streit, weil der 30-Jährige jüdischen Glaubens den Angaben zufolge proisraelische Ansichten vertrat, der Jüngere propalästinensisch.

Der 23-Jährige floh nach dem Übergriff, später traf die Polizei ihn den Angaben zufolge an seiner Anschrift an. Die Beamten durchsuchten demnach seine Wohnung und stellten unter anderem das Handy des Tatverdächtigen sicher. Der Staatsschutz ermittelt.

Eine Sprecherin sagte am Sonntag, dass der Tatverdächtige die Möglichkeit bekomme, sich zu dem Geschehen zu äußern. Die Beamten werten bei ihren Ermittlungen außerdem Beweismittel aus, hieß es. Der 30-Jährige war demnach mit einer 24 Jahre alten Bekannten in der Nacht zum Samstag unterwegs, als die beiden auf den 23-Jährigen trafen.

Die Begleitung des jüdischen Mannes bestritt bei »Zeit Online« die Aussagen der Polizei, dass es vor dem Angriff zu einem Streit zwischen den beiden Männern kam. Der Angreifer sei ihnen demnach aus einer Bar gefolgt und habe den 30-Jährigen auf seinen politischen Einsatz für jüdische Studenten an der Freien Universität Berlin angesprochen und ihm daraufhin ins Gesicht geschlagen.

Auf Anfrage von »Zeit Online« teilte die Freie Universität Berlin mit, dass ihr bisher keine Informationen über den genauen Hintergrund der Tat vorliegen. Die Universität distanziere sich von jeglicher Form von Hetze und Gewalt.

Der Vorfall ereignet sich vor dem Hintergrund eines drastischen Anstiegs antisemitischer Vorfälle i