Scholz verhandelt mit Erdogan: Fast 16.0000 türkische Staatsangehörige sind ausreisepflichtig

Das Thema Rückführungen steht bei der Türkei-Reise des Kanzlers ganz oben. Die Bundesregierung will die Zahl steigern und sieht sich bei den Gesprächen mit Ankara auf einem guten Weg.

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                                                   Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) traf den türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan in Istanbul. © Foto: dpa/Bundesregierung/Guido Bergmann
 

Fast 16.000 türkische Staatsbürger in Deutschland sind Ende September ausreisepflichtig gewesen. Von den 15.789 Betroffenen verfügten 12.835 über eine Duldung, teilte eine Sprecherin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) der dpa auf Anfrage mit. Insgesamt machten türkische Staatsbürger damit sieben Prozent aller ausreisepflichtigen Menschen in Deutschland aus.

Rückführungen stehen hoch oben auf der Agenda von Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinem heutigen Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Istanbul.

In der ersten Jahreshälfte 2024 wurden 441 Menschen aus Deutschland in die Türkei abgeschoben, wie aus einer Antwort der Bundesregierung hervorgeht. 2023 wurden insgesamt 1.300 türkische Staatsbürger aus Deutschland abgeschoben. Die Bundesregierung will die Rückführungen steigern und hatte zuvor „Erfolge“ bei den Verhandlungen mit Ankara angekündigt.

Die Türkei ist nach Syrien und Afghanistan das dritthäufigste Herkunftsland bei Asylanträgen. Die Gesuche haben jedoch nur geringe Aussicht auf Erfolg.

Die Schutzquote lag in diesem Jahr für türkische Antragsteller knapp unter 10 Prozent – im Gesamtschnitt liegt die Quote bei 46,1 Prozent. (dpa)