Köln: Erster Antrag auf Ezan vom Lautsprecher eingegangen

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Früher stiegen die Muezzine tatsächlich die Minarette hoch, um zum Gebet zu rufen. Mittlerweile können sie sich dank Lautsprechern den engen und steilen Weg nach oben sparen. Auf dem Bild links zu sehen: die Selimiye-Moschee in Edirne, erbaut im 16. Jahrhundert vom berühmten osmanischen Architekten Mimar Sinan. Foto: pixabay

Bei der Stadt Köln ist ein erster Antrag zur Genehmigung von Muezzin-Rufen eingegangen. Gestellt habe ihn eine Moscheegemeinde aus dem rechtsrheinischen Teil der Stadt.

Der Antrag wurde in den letzten Tagen gestellt. Er werde nun geprüft, teilte eine Sprecherin am Mittwoch mit. Wann mit einem Ergebnis zu rechnen ist, war zunächst nicht abzusehen. Zuvor hatte die „Bild“ darüber berichtet.

Köln hatte Anfang Oktober erklärt, dass Moscheegemeinden auf Antrag und unter bestimmten Auflagen künftig ihre Gläubigen zum mittäglichen Freitagsgebet rufen dürften. Zu den Auflagen gehört, dass der Gebetsruf nicht länger als fünf Minuten dauert. Für die Lautstärke gibt es eine Höchstgrenze, die je nach Lage der Moschee festgelegt wird.

Auf zwei Jahre befristet

Außerdem muss die jeweilige Moscheegemeinde die Nachbarschaft frühzeitig mit Flyern informieren und eine Ansprechperson benennen, die Fragen beantworten oder Beschwerden entgegennehmen kann. Das Modellprojekt ist zunächst auf zwei Jahre befristet. In den ersten Wochen nach dem Start waren aber noch keine Anträge eingegangen.

Die Stadt Köln verweist bei ihrer Initiative auf die im Grundgesetz verbriefte Freiheit der Religionsausübung. Während in christlichen Kirchen die Glocken läuteten, um die Gläubigen zum Gottesdienst zu rufen, seien es in den Moscheen muslimischer Glaubensgemeinschaften die Rufe des Muezzins, die diesen Zweck erfüllten.

dpa/dtj