Cumali Yagmur
Rückruf von DITIB-Mitarbeitern
Die AKP-Regierung ruft Mitarbeiter, die bei den DITIB-Verbänden arbeiten, in die Türkei zurück. Von ihrer Pflicht im Ausland werden sie zurückgerufen, hießt es in entsprechenden Schreiben an die Religionsatachés in den Türkischen Konsulaten. Es handelt sich dabei um diejenigen Religions-Entsandten in Deutschland, die nicht mit der AKP und ihrem Ableger in Europa der UETD (Union Demokratische Türken in Europa) zusammen arbeiten.
Die Gemeinsame Kulturkommission der Ministerien habe am 11.08.2016 eine Entscheidung in § 57 getroffen. Diese Entscheidung wurde mit einem Schreiben vom türkischen Religionsministerium an die Religionsatachés verandt. Verfasst wurde das Schreiben von einem Herrn Kemal Hakki Kilic, einem Generaldirektor für Außenangelegenheiten. Darin heißt es:
„Entscheidung in § 57 der Kulturkommission der Ministerien vom 11.08.2016.
Der im Bereich des Religionsatachés der Rebublik Türkei in Deutschland verpflichtete … wird ab dem Datum … entpflichtet. Seine Rückkehr in die Türkei wird für rechtens erachtet.
Es wird angeordnet, die Mitteilung, die Mitteilungsurkunde, den Namen des Verpflichteten, das Datum seiner Verpflichtung und Entpflichtung an unser Ministerium und an den zuständigen Gouverneur weiterzuleiten.“
Alle Mitarbeiter des DITIB-Verbandes, die solche staatliche Anordnungen erhalten, müssen sofort wieder in die Türkei zurück. Es spielt dabei keine Rolle, ob sie von den deutschen Ausländerbehörden noch eine Arbeitserlaubnis haben oder nicht.
Wenn die Betroffenen der Anordnung nicht Folge leisten, werden sie vom Generalkonsulat eingeladen, ihre türkischen Reisepässe eingezogen und für ungültig erklärt werden. So jedenfalls ist das in der Vergangenheit bei Rückrufen von staatlich Bediensteten im Ausland gehandhabt worden.
Auch diese Vorgehensweise ist ein Beleg dafür, dass die AKP-Regierung seit dem gescheiterten Putschversuch im Juli 2016 in der Türkei Säuberungen und Hexenjagden gegen vermeintliche Unterstützer/Anhänger der Gülen-Bewegung und/oder Regimekritiker durchführt. Diese Säuberungsaktionen setzt sie auch in Deutschland durch. Sie ruft die in Deuschland und/Europa lebenden Türken zu Denunziationen und zum Boykott der anderen auf.
Es ist jüngst erst von politisch Verantwortlichen berichtet worden, dass der türkische Geheimdienst
MIT Agenten und V-Männer in Deutschland und Europa hat. Unter dem Deckmantel als Geschäftsleute oder Arbeitnehmer bespitzeln sie für die AKP-Regierung alle im Ausland lebenden Regimekritiker.
Die staatliche Anordung ist ebenfalls ein Beweis dafür, dass der DITIB-Verband in Deutschland von der AKP-Regierung in der Türkei kontrolliert und organisiert wird.