Cumali Yagmur

Die Anerkennung der islamischen Verbände als Religionsgemeinschaft sollte sich die Regierung genau überlegen.

Es gibt in Deutschland keine unabhängigen islamischen Organisationen, die man als Religionsgemeinschaft anerkennen sollte.  

Wieso sollte der Deutsche Staat eine solche Statusänderung zuerkennen?  

Ditib - Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion e. V. ist keine unabhängige islamische Organisation, die man als Religionsgemeinschaft anerkennen kann. Ditib ist eine von der türkischen Regierung unterstützte Organisation, deren Imame aus der Türkei dorthin geschickt werden. Die Imame arbeiten im türkischen Generalkonsulat als Beamte. Darüber hinaus wurden für die Imame in den Ditib Moscheen Arbeitsplätze geschaffen, deren Gehalt von der türkischen Regierungspartei AKP bezahlt wird. Bei den Wahlen unterstützen die Ditib Moscheen die AKP.  

Die Deutschen sollten das französische Model übernehmen, Religion und Staat gänzlich voneinander zu trennen.  Es sollte nicht zu den Aufgaben des Staates gehören, diese islamischen Organisationen als Religionsgemeinschaften anzuerkennen.  

Die Aleviten, die in der Türkei jahrelang unterdrückt und diskriminiert wurden, sollten jedoch als Religionsgemeinschaft anerkannt werden, da ihr Gedankengut in Glaube und Kultur zu der europäischen Zivilgesellschaft passt.  

Man könnte der alevitischen Gemeinde als ziviles Organ von Kommune, Land, Bund und Europa Zuschüsse geben (wie bei der AWO oder dem Diakonischen Werk der Caritas), damit sich die alevitische Gemeinde als zivile Organisation finanzieren kann.  

In den Schulen Islam-Unterricht zu geben, ist fehl am Platz. Stattdessen sollte Ethik unterrichtet werden, damit interkulturelles Lernen stattfindet. Wenn man in der Schule Islam-Unterricht gibt, kann jeder seine eigene Suppe kochen, findet kein kultureller Austausch statt.  

Allen Lebensbereichen sollten die interkulturellen Ansätze für ein friedliches Zusammenleben zugrunde liegen, damit ein interkultureller Austausch stattfinden kann.  

Ob der Islam zu Europa gehört oder nicht - diese endlose Diskussion muss aufhören.  

Solche Diskussionen nützen überhaupt nichts. Solche Diskussionen nützen den rechten Kräften, die dadurch die unaufgeklärten Menschen für ihre eigenen Zwecke einspannen.  

Die Europäische Gesellschaft sollte nicht zu mittelalterlichen Kulturen zurückkehren. Die Europäische Gesellschaft sollte sich universal entwickeln, das heißt, von allen Kulturen die positiven Seiten übernehmen und sich mit den negativen Seiten kritisch auseinandersetzen.  

In Europa leben seit Jahrzehnten unterschiedliche Nationalitäten mit eigenen Kulturen und Religionen friedlich miteinander.  Einwanderer müssen sich auch mit ihrer Religion und Kultur kritisch auseinandersetzen. Zum Beispiel mit der Unterdrückung der Frauen. Die Einwanderer müssen vom patriarchalischen Gedankengut endlich Abschied nehmen. Wir leben in einer europäischen Zivilgesellschaft, deren Normen die Einwanderer auch akzeptieren müssen