• Einfluss aus Türkei zu stark: Niedersachsens Ditib-Chef schmeißt hin

Einfluss aus Türkei zu starkNiedersachsens Ditib-Chef schmeißt hin

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dpa/Oliver Berg Eine Ditib-Moschee (symbolbild)

Sonntag, 25.11.2018, 13:58

Wegen der zunehmenden Einflussnahme aus der Türkei legt der langjährige Vorsitzende der niedersächsischen Ditib-Gemeinden, Yilmaz Kilic, sein Amt nieder.

"Wegen der wachsenden Einmischung habe ich jetzt die Reißleine ziehen müssen", sagte Kilic der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" ("HAZ") (Montagsausgabe). Die Landesgeschäftsführerin Emine Oguz bestätigte den Rücktritt. Die außerordentliche Mitgliederversammlung laufe noch, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag.

Dachverband der türkisch-islamischen Vereine in Deutschland

Kilic sagte der "HAZ", er habe sich immer wieder gegen die Einmischung sowohl der Ditib-Zentrale in Köln als auch vom türkischen Religionsattaché wehren müssen. "Wir haben als niedersächsischer Landesverband immer einen eigenständigen Weg gehen wollen, doch hier leider keine Unterstützung aus Köln bekommen", sagte er. Wie auch der NDR berichtete, erklärte die gesamte Führungsspitze ihren Rücktritt.

Ditib ist der Dachverband der türkisch-islamischen Vereine in Deutschland. Er ist umstritten, weil er enge Verbindungen zum staatlichen Religionsamt der Türkei hat. In Niedersachsen wurde ein geplanter Staatsvertrag mit den muslimischen Verbänden auf Eis gelegt.