Innenministerium will Islamkonferenz breiter aufstellen
Von DPA
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Vor mehr als zehn Jahren hat der damalige Innenminister Schäuble die Islamkonferenz ins Leben gerufen. Unter dem neuen Ressortchef Seehofer stehen diesem Gesprächsformat einige Änderungen ins Haus.
Berlin (dpa) – Das Bundesinnenministerium überarbeitet das Konzept der Islamkonferenz. «Wir müssen viel stärker als bisher die Vielzahl der in Deutschland noch nicht organisierten muslimischen Mitbürger in das Zentrum unserer Islamkonferenz stellen», sagte der zuständige Staatssekretär Markus Kerber der «Bild»-Zeitung (Freitag). Anders als bisher sollen die Teilnehmer der Runde von Mal zu Mal wechseln. Feste Mitgliedschaften werde es voraussichtlich nicht mehr geben, erklärte eine Ministeriumssprecherin in Berlin. Geplant seien flexible, themenorientierte Zusammensetzungen, die auch variieren könnten.
Der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte die Islamkonferenz im Jahr 2006 ins Leben gerufen. Das einmal jährlich tagende Gesprächsforum soll die Integration voranbringen und den Austausch zwischen Staat und Muslimen verbessern.
Zur Aufgabe der kommenden Islamkonferenz sagte Kerber, es gebe einen deutschen Katholizismus, einen deutschen Protestantismus und ein deutsches Judentum. «Und wenn es einen Islam geben soll, der zu Deutschland gehört, dann müssen die deutschen Muslime ihn als «deutschen Islam» definieren – und zwar auf dem Boden unserer Verfassung.»
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) war kurz nach seinem Start im Amt mit einer Abgrenzung zum Islam angeeckt. Er hatte «Bild» gesagt, für ihn gehöre der Islam nicht zu Deutschland. Die hierzulande lebenden Muslime gehörten aber selbstverständlich zu Deutschland. Dies bedeute natürlich nicht, «dass wir deswegen aus falscher Rücksichtnahme unsere landestypischen Traditionen und Gebräuche aufgeben». Zugleich kündigte er an, den von Schäuble angestoßenen Dialog mit den Muslimen zu intensivieren.