15-jähriger mutmaßlicher Islamist verhaftet

 

Ein mutmaßlicher Islamist aus Wuppertal ist schon am 20. September in Haft genommen worden. Der Teenager soll Anschläge geplant haben. Möglicherweise hat ein Islamist aus dem Ausland versucht, ihn per Chat zu einem Attentat anzustiften.

 

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                                               15-jähriger mutmaßlicher Islamist verhaftet © Roberto Pfeil/dpa
 

Ein 15-jähriger mutmaßlicher Islamist aus Wuppertal ist wegen des Verdachts der Verabredung zu einem Verbrechen verhaftet worden. Er sitzt auf Anordnung des dortigen Amtsgerichts bereits seit 20. September in Untersuchungshaft, wie die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf mitteilte. Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet. Demnach hat ihn die Polizei als Gefährder eingestuft.

Er sei den Sicherheitsbehörden bekannt gewesen und man habe ihn einige Wochen zuvor in Präventivgewahrsam genommen, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Nähere Einzelheiten nannte er zunächst nicht. Dann hätten sich in der Folge konkretere Hinweise auf die Planungen des Jugendlichen ergeben, woraufhin die U-Haft angeordnet worden sei.

Zu einem möglichen Zusammenhang zum tödlichen Messeranschlag von Solingen äußerte sich der Sprecher nicht. Welche Art von Verbrechen der junge Mann geplant haben soll und wie weit die Planungen gingen, blieb zunächst offen.

Wollte ihn jemand aus dem Ausland zum Attentat anstiften?

Nach „Spiegel“-Informationen stand er nach dem Anschlag von Solingen mutmaßlich per Chat mit einem Islamisten im Ausland in Kontakt, der ihn zu einem Attentat mit einem Messer anstacheln wollte. Laut der Ermittlungen tauschten sie sich bereits über mög­liche Ziele aus: Festivals oder jüdische Gemeinden. Im sozialen Netzwerk TikTok soll der 15-Jährige zudem Videos gepostet haben, in denen Flaggen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ zu sehen sind.

Bereits Ende August hatten die deutschen Sicherheitsbehörden einen Hinweis auf den Wuppertaler Jugendlichen bekommen. Das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum von Bund und Ländern beschäftigte sich mit seinem Fall. Die Beamten befürchteten, dass er einen Anschlag begehen könnte.

Bis zum Ende der Gedenkfeier am 1. September zum tödlichen Messer­attentat in Solingen nahm die Polizei den Jugendlichen vorsorglich in Gewahrsam. Nach der auch vom Bundespräsidenten besuchten Veranstaltung mussten die Sicherheitsbehörden den Verdächtigen zwischenzeitlich wieder freilassen. Erst als die Ermittler auf seinem Handy die Chats mit dem mutmaßlichen Hintermann fanden, ordnete das Amtsgericht Wuppertal am 20. September Untersuchungshaft an.

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