Alevitische Gemeinde Deutschland 31 Jahre nach dem SIVAS-MASSAKER:

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                                           Hz.Ali und 12 Imame

 

Europaweite Sondervorstellung des neuen Dokumentarfilms am 2. Juli in den Kinos

 Am 2. Juli 2024 jährt sich das Madımak-Massaker von Sivas zum 31. Mal. Der Film „Es ist etwas

schreckliches geschehen - Ein Film über das Madımak-Massaker und darüber hinaus“ wird am

gleichen Tag europaweit in einer Sondervorstellung in den Kinos gezeigt.

Opfer und Hinterbliebene des Massakers von Sivas fordern bis heute Gerechtigkeit und Aufklärung.

Am 2. Juli 1993 umzingelte eine religiös fanatische und nationalistisch aufgebrachte Menschenmenge

(geschätzt bis zu 20.000) das Madımak-Hotel in der Provinzstadt Sivas. Es wurden Brandsätze gegen

das Hotel geworfen, in dem sich Besucher des Kulturfestivals befanden, das zu Ehren des alevitischen

Volksdichters Pir Sultan Abdal veranstaltet wurde.

33 Menschen, darunter Dichter, Denker, Volkssänger und Künstler, fielen dem Feuer zum Opfer.

Obwohl die Polizei, das Militär und die Feuerwehr alarmiert wurden, griffen diese erst Stunden später

ein, während die tödlichen Ereignisse stundenlang live im Staatsfernsehen übertragen wurden. Die

Opfer hatten keine Chance, sich aus den Flammen zu retten, da der wütende Mob ihnen den Weg

versperrte. Das jüngste Opfer war gerade einmal 12 Jahre alt.

Bis heute sind die Täter des Sivas-Massakers größtenteils unbestraft geblieben. Die türkische

Regierung hat das Massaker von Sivas bis heute nicht verurteilt. Eine Aufklärung und die Etablierung

einer Gedenk- und Erinnerungskultur haben nicht stattgefunden. Nur wenige der Täter wurden

strafrechtlich verfolgt, die Verfahren bewusst verzögert, die Hinterbliebenen drangsaliert und

teilweise strafrechtlich verfolgt, die Verfahren für verjährt erklärt und Haupttäter begnadigt.

Aber Taten gegen die Menschlichkeit können niemals verjähren!

Auch die deutschen Verfolgungs- und Justizbehörden haben es versäumt, die Täter des Sivas-

Massakers auszuliefern. Unzählige Täter des Sivas-Massakers leben bis heute unbehelligt in

Deutschland.

Dieses Schweigen darf nicht länger toleriert werden. Dieses Unrecht muss ein Ende haben!

Die Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden, egal wie viel Zeit vergangen ist. Wir fordern die

Etablierung einer Gedenk- und Erinnerungskultur, die nationalistische und religiös-fanatische Gewalttaten aufarbeitet. Das Madımak-Hotel in Sivas muss offiziell als Mahnmal anerkannt werden,

um das Bewusstsein für diese Tragödie zu schärfen.

Wir halten an unseren Forderungen fest. Aber wir haben mit der Unterstützung der Aleviten aus der

Türkei und Europa für Aufklärung und gegen das Vergessen das Madımak-Massaker- Gedächtniszentrum (zu erreichen über die Webadresse: www.madimak.org) errichtet.

Der Film Es ist etwas schreckliches geschehen - Ein Film über das Madımak-Massaker und darüber

hinausist ein Teil des Madımak-Massaker-Gedächtniszentrum und wird am 2. Juli 2024 in den

europäischen Ländern in türkischer Originalfassung mit Untertiteln in der jeweiligen Landessprache

gezeigt.

Wir laden alle dazu ein, gemeinsam mit uns am 2. Juli ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen

und für die Menschlichkeit zu setzen. Karten für die Sondervorstellung gibt es in den Alevitischen

Gemeinden vor Ort.

 

Wir fordern jetzt und heute Gerechtigkeit für die Opfer und Hinterbliebenen!

 

Wir vergessen nicht. Wir schweigen nicht!

 

Alevitische Gemeinde Deutschland K.d.ö.R

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