Vorbild Frankreich? Paris lässt keine aus dem Ausland entsandten Imame mehr zu

Von Welt

Der französische Präsident möchte sicherstellen, dass in Frankreich tätige Imame nicht Bedienstete ausländischer Staaten sind. Das Ende der Entsendung ausländischer Imame ist Teil mehrerer Maßnahmen, die „islamistischen Separatismus“ bekämpfen sollen.

bild.jpg

Der französische Regierungschef Emmanuel Macron picture alliance/abaca/Lafargue Raphael © Bereitgestellt von WELT

 

Frankreich lässt ab 1. Januar keine weiteren aus dem Ausland entsandten Imame mehr zu. Innenminister Gérald Darmanin gab am Freitag in einem Brief an die betroffenen Staaten bekannt, dass die bereits Anfang des Jahres 2020 von Präsident Emmanuel Macron auf den Weg gebrachte Änderung nun in Kraft treten soll. Bereits in Frankreich befindliche entsandte Imame haben demnach bis Ende März Zeit, ihren Status zu ändern.

Die bislang aus Staaten wie Marokko, Tunesien und Algerien entsandten islamischen Geistlichen müssen ab dem 1. April Innenminister Darmanin zufolge einen neuen Status haben – und direkt von ihrem in Frankreich befindlichen Moschee-Verein bezahlt werden. Mit dem Gesetz soll sichergestellt werden, dass in Frankreich tätige Imame nicht Bedienstete ausländischer Staaten sind. Zu diesem Zweck soll auch die Ausbildung von Imamen an französischen Hochschulen ausgebaut werden.

Das Ende der Entsendung ausländischer Imame ist Teil mehrerer Maßnahmen, die Präsident Macron im Februar 2020 auf den Weg gebracht hatte, um „islamistischen Separatismus“ zu bekämpfen. Mit ihnen soll unter anderem auch verhinderten werden, dass französische Moscheen aus dem Ausland finanziert werden.

Mitte Dezember hatte auch in Deutschland die Bundesregierung mit der Türkei ein Ende der Entsendung von Imamen aus dem Land vereinbart.