Mitten in Frankfurt - Das beängstigende Mega-Projekt des deutschen „Herrn der Moscheen“

Artikel von FOCUS Online

 

 

Mitten in Frankfurt - Das beängstigende Mega-Projekt des deutschen „Herrn der Moscheen“

Gläubige Moslems beim Gebet in einer Moschee. Symbolbild/ IMAGO / imagebroker © Symbolbild/ IMAGO / imagebroker
 
 

Die Islamische Gemeinde Frankfurt sammelt seit Jahren Geld für ein neues Bauprojekt. Was nach einer kleinen Hinterhof-Moschee aussieht, könnte Recherchen der „Welt am Sonntag“ zufolge bald ein neuer Komplex für die islamistische Szene werden.

Ibrahim Farouk El-Zayat, bekannt als „Herr der Moscheen“, steht laut Informationen der „Welt am Sonntag“ im Zentrum einer kontroversen Entwicklung.

Der Sohn eines Ägypters und einer Deutschen, einst Mitglied im Zentralrat der Muslime Deutschlands, wird seit vielen Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet. Jetzt soll er an der Spitze eines Projekts im Frankfurter Stadtteil Griesheim stehen, wie die „Welt am Sonntag“ berichtet.

Was zunächst nach der Erweiterung einer Hinterhof-Moschee aussah, entpuppt sich nun als Großvorhaben. Denn wie die Zeitung berichtet, könnte mitten in Frankfurt am Main eine islamistische Schaltzentrale entstehen. Darauf deuten unter anderem Grundbuchauszüge und Einträge ins Handelsregister hin.

Frankfurt: Muslimbruderschaft soll hinter der neuen Moschee stecken

Ihre Recherchen führten die Journalisten des Blattes zum Islamischen Zentrum Frankfurt (IZF). Der Verein betreibt in der Eichenstraße in Griesheim eine Moschee. Im Dezember 2021 erschien ein Post auf Facebook: „Liebe Geschwister, es ist so weit! Euer Islamisches Zentrum in Frankfurt kann sich erweitern und das nebenstehende Grundstück mit dem Wohnhaus kaufen. Dafür sind wir auf eure finanzielle Hilfe angewiesen“, hieß es dort.

Der Spendenaufruf machte die Journalisten stutzig. Sie stellten einen Antrag auf Einsicht ins Grundbuch - und fanden heraus, dass dort nicht das IZF, sondern die Deutsche Muslimische Gemeinschaft (DMG) als Käufer des Nachbargrundstücks eingetragen war.

Wesentliche Aktivitäten der DMG: Missionierungs- und Bildungsarbeit

 

Das ist brisant. Denn auf der Webseite des Verfassungsschutzes ist zu lesen: „Die 'Deutsche Muslimische Gemeinschaft e.V.' (DMG) ist dem globalen Netzwerk der 'Muslimbruderschaft' (MB) zuzurechnen.“

Und weiter: „Wesentliche Aktivitäten der DMG und ihr nahestehender Organisationen sind die Missionierungs-, Jugend- und Bildungsarbeit, die sich an der Ideologie der Muslimbruderschaft orientieren.“

Die Muslimbruderschaft wird teilweise als radikal-islamistische Organisation eingestuft. Sie wurde 1928 in Ägypten gegründet und gilt unter anderem in Syrien, Jordanien und Libyen als einflussreicher politischer Akteur.

Die DMG, die der „Herr der Moscheen“ Farouk El-Zayat einst leitete, bestreitet laut „Welt am Sonntag“ allerdings bis heute, aus der Muslimbruderschaft entstanden zu sein.

Spenden für Moschee landen bei umstrittener Gemeinschaft

Trotzdem fragten sich die Journalisten der „Welt am Sonntag“, wie es sein kann, dass das IZF Spenden eintreibt, im Grundbuch aber ein fragwürdiger Verein aufgeführt wird.

Der Berliner Rechtsanwalt Jörg Thomas von der Kanzlei Rosenberger & Koch erklärte dem Blatt:  „Ein Spendenbetrug bedingt, dass der Spender einen bestimmten und versprochenen Zweck verfolgt und dem durch den Täter nicht nachgekommen wird.“

Landen die Spenden also nicht beim IZF, sondern auf dem Konto eines umstrittenen Vereins, liege „eine solche Zweckverfehlung sehr nahe“. Laut „Welt am Sonntag“ hat das IZF bestätigt, dass Spendenbescheinigungen ausgestellt werden, die steuermindernde Rückerstattungen ermöglichen.

Dabei sei der Vorschlag zur Stückelung einer Spende gemacht worden. Dies könnte sowohl für Finanzämter als auch für die Staatsanwaltschaft von Interesse sein.

Neubaukomplex mit zwei Nebengebäuden geplant

Neben der DMG haben auch der Rat der Imame und Gelehrten in Deutschland (RIGD) und das Europäische Institut für Humanwissenschaften (EIHW) ihren Sitz in Griesheim.

Beide Organisationen, so die „Welt am Sonntag“, werden dem Netzwerk der Muslimbrüder in Deutschland und Europa zugerechnet. Das EIHW ist eine Art Privatuniversität, die der Verfassungsschutz als „Kaderschmiede für Muslimbrüder“ bezeichnete.

In Paris und London residieren die Ableger des Instituts in prächtigen Bauten - in Griesheim bezog es nur wenige kleine Räume. Mit dem Bau eines neuen Gebäudekomplexes könnte sich das jedoch ändern.

Laut „Welt am Sonntag“ ist ein großer Neubaukomplex mit einem Hauptgebäude und zwei kleinen Nebengebäuden geplant. Eine moderne Dachterrasse soll ebenfalls integriert werden. Insgesamt soll das Projekt rund zwei Millionen Euro kosten. Das geht aus einem Bericht der „Bild“-Zeitung hervor.

„Kaderschmiede für Muslimbrüder“ soll ebenfalls in Griesheim einziehen

Fragwürdig ist jedoch, wo genau das Geld herkommen soll. „Welt am Sonntag“ vermutet auch hier Farouk El-Zayat als geheimen Strippenzieher. Er sei in der Lage, große Projekte durch Förderer aus dem Ausland zu finanzieren. Besonders häufig sei Katar an solchen Projekten beteiligt.

Wann genau das Projekt startet, ist bislang jedoch unklar. Laut der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ hat das zuständige Planungsamt noch keine Informationen, wann und ob das Zentrum beantragt werden soll.

Eine Anwohnerin sagte der „Welt am Sonntag“ allerdings: „In der Moschee des Islamischen Zentrums Frankfurt gehen die konservativsten Muslime ein und aus. Sie schotten sich ab, leben in ihrer ganz eigenen Welt. Frauen spielen in den patriarchalischen Strukturen bloß eine untergeordnete Rolle.“

Markus Wagner (CDU), Mitglied im Ortsbeirat und Bewohner von Griesheim, beschrieb das Islamischen Zentrum Frankfurt gegenüber der „FAZ“ als „stille Nachbarn“. Klagen hätte es über das Zentrum nicht gegeben, eine wirkliche Integration in die Nachbarschaft allerdings auch nicht.