Rassistische Gesänge in Hessen: Völkischer Wahn

Geschichte von Hanning Voigts FR

                  

                                           Rassistische Gesänge in Hessen: Völkischer Wahn

                                                                                   bund.jpg

                                                                          Nie wieder ist jetzt, das gilt auch in Rotenburg. Foto: Peter Jülich © Peter Juelich

 

 

Dass werdende hessische Beamte rassistische Parolen gegrölt haben sollen, ist erschreckend. Die Vorwürfe müssen aufgeklärt werden. Ein Kommentar.

Zur Sicherheit eins gleich vorab: Noch ist nicht geklärt, was sich im „Beatkeller“ des Studienzentrums in Rotenburg abgespielt hat. Aber es sieht ganz so aus, als habe eine größere Zahl angehender Beamter, vielleicht auch Beamtinnen, im bierseligen Zustand „Deutschland den Deutschen“ und „Ausländer raus“ gebrüllt.

Sollten sich diese Vorwürfe erhärten, wäre das keine Kleinigkeit. „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ ist der klassische Schlachtruf der Neonazi-Szene, der auch bei den Pogromen in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen Anfang der 1990er-Jahre gebrüllt wurde. Er steht für die Wahnidee eines „ethnisch reinen“ Deutschlands, die in Zeiten des Rechtsrucks wieder vermehrt Zulauf erhält.

Hessen: Es muss Konsequenzen geben

Unsere politische Gegenwart, in der die AfD Wahlerfolge feiert und in rechten Zirkeln offen über die Vertreibung von Menschen diskutiert wird, dürfte den Hintergrund für den Vorfall in Rotenburg bilden. Umso wichtiger ist es jetzt, die Vorwürfe aufzuklären und mit aller Konsequenz gegen derartige Umtriebe vorzugehen. Nie wieder sei jetzt, hört man derzeit oft. Das gilt auch in Rotenburg an der Fulda.