Cumali Yagmur                                                                                                             

Völkermord - Armenier - Schulbücher

Am 2. Juni 2016 wurde der Völkermord an dem armenischen Volk in den Jahren 1915 bis 1916 im deutschen  Parlament  anerkannt. Diese einstimmige Entscheidung aller im Bundestag vertretenen Parteien ist zu begrüßen.

Dieser erste Schritt sollte auch fortgesetzt werden. Die Bundesländer, die für die Schulbildung zuständig sind, sollten in den Schulbüchern den Völkermord an den Armeniern behandeln. Die Kinder, auch die Kinder türksicher Migranten/Innen, die in den Schulen ausgebildet werden, sollten die Geschichte anhand der Tatsachen erlernen und früh für jede rassistische, nationalistische und faschistische Tendenz sensibilisiert werden. 

Wir fordern von der Kulturministerin Frauke Heiligenstadt, SPD, in Niedersachen den Völkermord in die Schulbücher bereits ab dem Wintersemester dieses Jahres aufzunehmen. 

In den Schulen sollten die historischen Tatsachen, die im osmanischen Reich vorgekommen sind, gelehrt werden.

Die Historiker aus aller Welt und diejenigen, die sich in der Armenierfrage auskennen, bezeichnen die Vorkommnisse in den Jahren 1915 bis 1916 gegen das armenische Volk als geplanten Völkermord.

„Der Völkermord an den Armeniern ist auch ein Stück deutsche Geschichte. Deutschland hat eine Mitschuld an diesem Völkermord", so Cem Özdemir in seiner Rede.

 Wir verurteilen jede Art von Völkermord und rufen zum Eingestehen der Taten und zur Wiedergutmachung auf, egal in welchem Land solche unmenschlichen Taten begangen worden sind.

 Auch der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat aktuell im Rahmen der Völkermord-Anerkennung des Deutschen Parlaments an den Armeniern die türkischstämmigen Abgeordneten des Deutschen Bundestages bedroht und beschimpft. Auch das verurteilen wir auf das Schärfste.  

Wir appellieren an die Öffentlichkeit und an diejenigen, die die Menschenrechte achten und schützen, die Vorgehensweisen der türkischen Nationalisten, Faschisten und Chauvinisten nicht zu akzeptieren und sie öffentlich zu verurteilen.  Auch sollen sie ihre nationalistischen, rassistischen und faschistischen Auseinandersetzungen nicht auf deutschem Boden austragen. Das muss ihnen mit Deutlichkeit vor Augen geführt werden.

 Die verlängerten Arme der AKP organisieren im Ausland Demonstrationen gegen die Armenier-Resolution. Sie hetzen gegen Andersdenkende und veranstalten Haßkampagnen. Sie wollen die Tatsachen nicht akzeptieren und setzen sich mit ihrer Geschichte nicht auseinander.

Sogar die CHP (Cumhuriyet Halkpartisi, auf Deutsch Republikanische Volkspartei) hat im Ausland gegen die Armenier-Resolution protestiert.

Damit ein Umdenken in den Köpfen der jungen Generation eingeleitet werden kann, ist die Aufnahme des Völkermordes an den Armeniern in den deutschen Schulbüchern sehr wichtig.