Die SPD-Fraktion fordert in ihrem Antrag „Aufwertung von Herkunftssprachen als Fremdsprachen an hessischen Schulen“ (Drucksache 20/4296), den sie heute in den Landtag eingebracht hat, in Hessen häufig gesprochene Sprachen wie Türkisch, Arabisch oder Griechisch als Fremdsprache und versetzungsrelevantes Wahlpflichtfach im Regelunterricht der Schulen. „Wir halten Mehrsprachigkeit für eine wertvolle Ressource, die von den hessischen Bildungseinrichtungen noch zu wenig gefördert wird. Gerade für Kindern aus Migrantenfamilien kann das Kultusministerium ein Zeichen setzen und den Unterricht in Herkunftssprachen aufwerten“, erklärte der SPD-Abgeordnete Turgut Yüksel, Mitglied im Kulturpolitischen Ausschuss.
Yüksel kritisierte, dass die hessische Landesregierung bis heute kein Konzept zur Aufwertung von Herkunftssprachen vorgelegt habe. Die SPD schließe sich hingegen mit ihrem Antrag einer Petition der „Hessischen Initiative Fremdsprache“ an, die rund 20.000 Unterschriften gesammelt hatte, um das Fremdsprachenangebot zu modernisieren.
„Um die sprachliche Vielfalt der hessischen Schülerinnen und Schüler in einer globalisierten Welt zu fördern, darf das Kultusministerium nicht ausschließlich auf den Ausbau des Deutsch-Unterrichts setzen. Zweifellos ist das sichere Beherrschen von Deutsch die wesentliche Voraussetzung für schulischen Erfolg, aber wir müssen zusätzlich die bereits in der familiären Sozialisation erworbenen Sprachkenntnisse entwickeln und ausbauen“, forderte Yüksel.
An hessischen Schulen gebe es bereits Unterricht in Herkunftssprachen wie Türkisch, Arabisch oder Griechisch. Dieser finde jedoch häufig an den Nachmittagen in Arbeitsgruppen statt und habe keine Relevanz für die Versetzung. „Ich wünsche mir, dass Hessen ein mutiges Zeichen setzt und den Wert der Mehrsprachigkeit anerkennt, indem das Kultusministerium Herkunftssprachen als Wahlpflichtfach durchsetzt“, so Turgut Yüksel