Bildung in Deutschland: Immer mehr Jugendliche verlassen die Schule ohne Abschluss
Von Der Spiegel
Die Quote der Schulabgänger, die keinen Hauptschulabschluss haben, ist in den vergangenen Jahren bundesweit gestiegen. Wie eine neue Auswertung zeigt, gibt es zwischen den Bundesländern deutliche Unterschiede.
Bildung in Deutschland: Immer mehr Jugendliche verlassen die Schule ohne Abschluss © Waltraud Grubitzsch/ picture-alliance/ dpa
Knapp 56.000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland haben die allgemeinbildende Schule nach dem Ende ihrer Schulpflicht ohne Schulabschluss verlassen. Damit lag ihr Anteil bei 7,2 Prozent der entsprechenden Alterskohorte. Das zeigt eine Auswertung des Essener Bildungsforschers Klaus Klemm für das Jahr 2023, über die Table.Briefings berichtet. Die Quote der Schüler ohne Abschluss ist demnach seit 2020 bundesweit um 1,3 Prozent gestiegen.
Den Angaben zufolge gibt es zwischen den Bundesländern und auch zwischen den Schulformen bei den Zahlen erhebliche Unterschiede:
- In fast allen Bundesländern ist die Quote der Schulabgänger ohne Abschluss gestiegen, nur in Hamburg sank sie leicht von 7,2 auf 6,4 Prozent.
- Am niedrigsten war der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss in Bayern mit 5,3 Prozent. Am höchsten war die Quote mit 12,6 Prozent in Sachsen-Anhalt.
- Zwei von fünf der Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss kamen von einer Förderschule, nur etwas mehr als jeder Zehnte von einer Hauptschule. Jeder Fünfte ging in eine Gesamtschule.
In allen Bundesländern ist der Auswertung zufolge der Anteil der Jungen ohne Schulabschluss deutlich höher als der Anteil der Mädchen. Bundesweit seien nur 39,6 Prozent der betroffenen Jugendlichen weiblich gewesen, schreibt Table.Briefings
Unterschiede gebe es auch bei einem Blick auf die Staatsangehörigkeit: Von den Jugendlichen mit deutscher Staatsbürgerschaft blieben 2023 sechs Prozent ohne Schulabschluss, bei ausländischen Jugendlichen lag die Quote mit 13,8 Prozent deutlich höher