Verkehrsunfall: Solinger Millionär Taner Ay offenbar tot
Der Solinger Deutsch-Türke Taner Ay ist diversen Medienberichten zufolge tot. Er soll bei einem Autounfall auf der Fahrt von der Türkei nach Deutschland verstorben sein. Ereignet habe sich das Ganze in der Nähe von Sofia. In diesem Jahr sorgte der Solinger Geschäftsmann für Schlagzeilen, nachdem er mit den 2018 verbotenen Osmanen Germania in Verbindung gebracht wurde.
Zunächst kursierten in privaten Instagram-Accounts einige wenige Stories und Postings, wonach Taner Ay ums Leben gekommen sein soll. Doch nach und nach erschienen auf regionalen Nachrichtenportalen aus der Türkei Meldungen, in denen die Rede davon ist, dass der Solinger Unternehmer bei einem Verkehrsunfall verunglückt sei. Nun herrscht wohl traurige Gewissheit. Es tauchte ein Foto vom Unfall auf.
Darauf zu sehen: ein zerstörter weißer Porsche mit dem Kennzeichen SG-AY-911, das Fahrzeug von Ay. Seine Einträge auf Instagram zeigten den Unternehmer kurz zuvor in dem Sportwagen. Medienberichten zufolge reiste er damit gerade nach Deutschland. Genaue Hintergründe zum Unfall sind nicht bekannt. Er soll auf der Strecke in der Nähe der bulgarischen Hauptstadt Sofia die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren haben. Ein Mitfahrer, laut Medien sein Personenschützer in der Türkei, habe den schweren Unfall verletzt überlebt.
Insta-Story wenige Stunden vor dem tödlichen Unfall
Via Instagram postete Taner Ay wenige Stunden vor seinem tödlichen Unfall ein Video als Story. Darin sah man den Deutsch-Türken bei einer wohltätigen Aktion. Er fütterte streunende Hunde. In einem weiteren Posting sah man den weißen Porsche von Ay an einer Tankstelle in Bulgarien. Instagram war für ihn eine wichtige Plattform für sein Image, das er offensiv nach außen verkörperte. Ein sehr luxuriöses Leben mit Referenz-Fotos und Selfies mit Mitgliedern der türkischen Regierung und Bürokratie sowie internationalen Geschäftspartnern.
Auch Bilder mit schweren Waffen und Personen aus der türkischen Unterwelt schmückten regelmäßig seinen Account, das noch abrufbar ist und dem über 1,1 Millionen User folgen. Was lange Jahre unter dem Radar unbemerkt blieb, wurde dem jungen Deutsch-Türken im Sommer 2020 zum Verhängnis. Als der türkische Mafia-Pate Sedat Peker aus dem Exil in Dubai davon sprach, dass er den Osmanen Germania in Deutschland habe Geld zukommen lassen, wurde Ays Name in Mitleidenschaft gezogen.
Deutsch-Türke wurde bekannt als mutmaßlicher Anführer von Osmanen Germania
Sowohl in der Türkei als auch in Deutschland kursierten Fotos, die Taner Ay in direkter Verbindung mit Führungsmitgliedern der mittlerweile verbotenen Osmanen Germania zeigten. Diverse Medien berichteten, dass Ay Anführer der Osmanen Germania sei und die Gelder von Sedat Peker an die gewaltbereiten Rocker verteilt habe. Dabei hatte Peker dies nicht explizit gesagt. Es war vielmehr die Rede von Metin Külünk. Doch die Verstrickungen zwischen Külünk, der Union Internationaler Demokraten, kurz UID (ehemals UETD), und Ay sowie seinem Vater Çetin Ay rückten den erfolgreichen Unternehmer in den Fokus. Die Fotos von Ay auf Instagram, die ihn im Dunstkreis der Mafia zeigten, befeuerten diese Spekulationen weiter.
Ay war seinem Vater Çetin Ay zuletzt zur Last gefallen. In dessen Firma ESI-Group wird er als General Manager Turkey aufgeführt. Nach den Spekulationen um Ays personelle Verstrickungen mit dubiosen Gruppierungen hatte Çetin Ay seinen lukrativen Titel des Ehrenbotschafters der Türkischen Republik Nordzypern in Düsseldorf abgeben müssen.
Neuestes Projekt von Taner Ay: Süper-Lig-Aufstieg mit Kırşehirspor
Ungeachtet dessen verfolgte Taner Ay bis zuletzt ambitionierte Ziele. Er wollte in Kırşehir, der Geburtsstadt seiner Eltern, Vereinspräsident der örtlichen Fußballmannschaft werden und den Verein in die Süper Lig führen. Seine Kandidatur gab er im Sommer bekannt. Auch das verkündete der wohlhabende Ay seinerzeit via Instagram.
Insbesondere einige Fans von Kırşehirspor trauern in den Sozialen Medien nun um ihren einstigen Präsidentschaftskandidaten, der ihnen versprochen hatte, mit seiner Herzensmannschaft in die erste Liga der Türkei aufzusteigen. Vermutlich eines von vielen Versprechen, die Ay nun leider nicht mehr einlösen wird können.