Prag will kein Atatürk-Denkmal im eigenen Stadtgebiet haben
Die Stadt Prag hat die Aufstellung eines Atatürk-Denkmals abgelehnt. Die Verwaltung der tschechischen Hauptstadt verwies in ihrem Beschluss auf die „Ereignisse von 1915“.
Die türkische Botschaft in Prag beabsichtigte, das Denkmal des Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk in einem kleinen Park auf der Ankarska-Straße gegenüber des eigenen Botschaftsgebäudes in der Stadt aufzustellen. Die Prager Bezirksverwaltung, insbesondere eine Koalition kleinerer Parteien innerhalb der Verwaltung, äußerte jedoch Bedenken.
Botschafter Bağış bedauert Ablehnung
In einem Statement gegenüber der Internetseite der Zeitung „Mladá Fronta Dnes“ erklärte Jan Lacina, stellvertretender Bürgermeister für Kulturangelegenheiten des 6. Bezirks von Prag, dass bei der Entscheidungsfindung mehrere Kriterien berücksichtigt wurden. Er betonte zudem, dass die Tschechische Republik die „Ereignisse von 1915“ als „Armenischen Völkermord“ anerkenne.
Zugleich betonte er, die Stadt habe den erforderlichen Respekt vor dem Gründer der modernen, säkularen Türkei, die dieses Jahr ihren 100. Geburtstag feiert. Laut BBC News bedauerte Botschafter Egemen Bağış die Ablehnung und unterstrich Atatürks Rolle als Symbol für die heutige Türkei. Die Initiative war ihm zufolge zuvor auf die Zustimmung des Prager Bürgermeisters, des tschechischen Außenministeriums und des nationalen Sicherheitsberaters getroffen