Gesellschaft
Teilnehmer von Pride-Filmvorführung in der Türkei festgenommen
In Istanbul wurden Menschen festgenommen, als eine Filmvorführung über LGBTQ-Themen verboten wurde. Präsident Erdoğan äußerte sich wiederholt LGBTQ-kritisch. Die Pride-Parade ist für den 18. Juni geplant, obwohl sie in den letzten Jahren verboten wurde.
Bei einer Filmvorführung über Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und queere Menschen (LGBTQ) in der türkischen Metropole Istanbul sind nach Angaben eines Verbandes mehrere Menschen festgenommen worden. Der Film „Pride“ hätte am Mittwochabend im Garten einer Stiftung gezeigt werden sollen, die Polizei habe dies jedoch verhindert und „sehr viele“ Teilnehmer festgenommen, teilte der Verband Kaos GL, eine Organisation für LGBTQ-Rechte, mit. Eine Anzahl nannte er nicht.
Die lokale Behörde hatte die Vorführung zuvor verboten und als Begründung unter anderem angegeben, die Veranstaltung verstoße gegen die „allgemeine Moral“ und könne Unmut in der Gesellschaft hervorrufen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte sich sowohl im Wahlkampf als auch nach seiner Wiederwahl Ende Mai wiederholt LGBTQ-kritisch geäußert. Erwartet wird deshalb, dass die Behörden den Druck auf queere Menschen weiter erhöhen.
Die jährliche Pride-Parade soll am 18. Juni in Istanbul stattfinden. In den vergangenen Jahren war die Veranstaltung verboten worden.
dpa/dtj