Islamismus-Experte Mansour: „Auch eine Frau im Bikini ist eine ehrenhafte Frau!“

Artikel von Judka Strittmatter/ Berliner Zeitung

 

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                          Islamismus-Experte Ahmad Mansour am 09.07.2025 bei Markus Lanz © Screenshot/Markus Lanz

Deutsche Freibäderfüllen das Sommerloch – so könnte es kommen, haben doch vor zwei Wochen die Geschehnisse in einem Schwimmbad im hessischen Gelnhausen für einen republikweiten Furor gesorgt. Jetzt sind sie bei Markus Lanz in der Sendung gelandet. Vier Afghanen belästigten acht Mädchen im Alter von 11 bis 16 Jahren. Immer mehr scheinen Freibäder generell zu Orten der Unsicherheit und Angst zu verkommen. Der Vorfall wird bei Markus Lanz vornehmlich von zweien betrachtet, die sich in der Sache einig sind. Da ist zum einen der Psychologe und Islamkritiker Ahmand Mansour und der Gelnhauser FDP-Politiker Kolya Saß, der den politischen Aufruhr ob des Vorfalls im Stadtparlament beschreibt.

„Ich möchte hier die Stimme von Menschen in ganz Deutschland sein“, so der Auftakt von Mansour, „die mittlerweile bei alltäglichen Situationen und Unternehmen, bei denen sie vor zehn Jahren noch nicht mal eine Sekunde überlegt haben, ob sie das machen wollen oder nicht, sich inzwischen unsicher fühlen. Dazu gehören der Schwimmbadbesuch mit den Kindern, öffentliche Silvesterfeiern, Bus- oder S-Bahn-Fahrten oder nachts als Frau in Berlin allein nach Hause gehen zu wollen. Wir verlieren öffentliche Räume.“ Und der Islamismus-Experte setzte nach: „Das ist ein Symptom für eine überforderte Gesellschaft, die so viele Menschen aufgenommen, aber nicht dafür gesorgt hat, unsere Werte in aller Deutlichkeit zu vermitteln.“

Zu diesen Werten gehöre auch eine aufgeklärte Sexualität. Junge Männer aus muslimischen Herkunftsländern seien oft so patriarchalisch großgeworden, ihre Sexualität so tabuisiert worden, dass sie Schwierigkeiten hätten, mit dem anderen Geschlecht umzugehen. In Deutschland würden sie die Frauen „als verfügbar“ ansehen. „Aber auch eine Frau, die einen Bikini trägt, ist eine ehrenhafte Frau, die nicht angefasst werden will. Wenn jemand ein zwölfjähriges Mädchen sexuell belästige, müsse man davon ausgehen, „dass dieses Mädchen ihr ganzes Leben ein Trauma davonträgt“. Solche Fälle könnten ganze Familien zerstören.

Der FDP-Fraktionschef im Stadtradt in Gelnhausen, Kolja Saß, konnte ihm da nicht widersprechen: „Das hätte vermieden werden können!“ Schon im Winter hätte seine Partei einen Antrag im Stadtparlament eingebacht, so etwas präventiv zu verhindern, denn solche Übergriffe seien ja nun „kein überraschendes Ereignis“. Sogar die SPD habe dem Antrag zugestimmt, die CDU hingegen nicht. Selbst Kollegen hätten ihm gesagt, sie fühlten sich nicht mehr sicher im Freibad. Lanz konfrontiert ihn daraufhin mit dem Fakt, dass die Gelnhausener Antragseinbringer vom Bürgermeister im Nachgang dafür bezichtigt wurden, „billigsten Populismus zu verbreiten und Angst schüren zu wollen“.

Da konnte Mansour den FDP-Mann nur verbal abklatschen: „Solche Reaktionen bekomme ich auch immer, wenn ich über diese Themen spreche: Dass ist dann populistisch, rassistisch, Wasser auf die Mühlen der AfD.“ Da fährt Lanz ihm kurz, aber zustimmend, in die Parade: „Aber das Problem nicht zu beheben, ist das nicht eher Wasser auf die Mühlen der AfD?“ Mansour, sonst nie zaghaft, muslimische Migranten für Verfehlungen direkt anzusprechen, betonte allerdings, die Debatte differenziert führen zu wollen: „Es geht dabei nicht um Muslime generell.“ Es gehe um die, die den Rechtsstaat verachten.