Kriminalität: 424 Angriffe auf Asylbewerber in der ersten Jahreshälfte

Die Anzahl der Angriffe ist in Deutschland zwar zurückgegangen, dafür sind diese aber gewalttätiger geworden.

Die Zahl der Verletzten stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Asylbewerber gehen auf dem Gelände der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Thüringen in Suhl spazieren.

 

 

 

 

424 Angriffe auf Asylbewerber in der ersten Jahreshälfte

In Deutschland werden statistisch gesehen pro Tag zwei Asylbewerber angegriffen. Im ersten Halbjahr 2022 verzeichneten die Behörden 424 solcher überwiegend rechtsmotivierten Straftaten

, etwa ein Viertel weniger als im Vorjahreszeitraum. In der ersten Hälfte des Jahres 2021 waren es 576 derartige Delikte, wie aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage

der Linksfraktion hervorgeht, über die die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet.

Allerdings setzten die zumeist rechtsradikalen Täter dem Medienbericht zufolge mehr Gewalt ein. 86 Opfer seien bei den Attacken außerhalb von Asylbewerberunterkünften verletzt worden.

Das sei ein klarer Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 62 Verletzten. In einem knappen Viertel der Fälle habe es sich um Gewalttaten wie Brandstiftung, Körperverletzung und den

Einsatz von Sprengstoff und Waffen gehandelt.

Hinzu gekommen seien in der ersten Jahreshälfte 43 Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, zumeist Sachbeschädigung, Schmierereien und Propaganda, sowie 12 Angriffe gegen Hilfsorganisationen und

freiwillige Helfer im Bereich Flucht und Asyl.

"Das zeigt einmal mehr: Rassistische Gewalt gehört zum Alltag in Deutschland", erklärt Clara Bünger, die fluchtpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Jeder rassistische Übergriff sei einer zu viel.

Sie forderte geeignete Schutzkonzepte für Asylbewerber: "Dringend notwendig wäre zudem ein Bleiberecht für Opfer rechter und rassistischer Gewalt."