Geflüchtete: Mehr als drei Millionen Menschen suchten 2023 Schutz in Deutschland
Von: Der Spiegel
Sie kommen wegen Gefahren für Leib und Leben oder weil sie politisch verfolgt werden: Unter den Millionen Schutzsuchenden stachen fünf Nationalitäten heraus.
Die Zahl der Schutz suchenden Menschen ist in Deutschland bis Ende 2023 erneut gestiegen. Zum Ende des vergangenen Jahres seien im Ausländerzentralregister 3,17 Millionen Personen als Schutzsuchende erfasst worden, und damit 95.000 mehr als im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mit. Im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine war auch 2022 die Zahl der Schutz suchenden Menschen gestiegen. Sie halten sich unter Berufung auf völkerrechtliche, humanitäre oder politische Gründe in Deutschland auf.
189.000 Geflüchtete, deren Asylgesuch abgelehnt wurde
Gut 2,5 Millionen Menschen verfügten Ende vergangenen Jahres über einen Schutzstatus aus humanitären Gründen. Das seien zwölf Prozent mehr gewesen als im Jahr zuvor, was vor allem auf die Anerkennung ukrainischer Kriegsflüchtlinge zurückzuführen sei. Insgesamt war mit 87 Prozent für die große Mehrheit aller dieser Menschen der Schutzstatus befristet.
Etwa die Hälfte der Menschen mit einem befristeten Aufenthaltsstatus bekam diesen über ein Asylverfahren. Ohne Asylverfahren gab es auch Schutz, wie er zum Beispiel wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gewährt wurde. Es gab 189.000 Geflüchtete, deren Asylgesuch abgelehnt wurde oder die ihren Schutzstatus verloren haben.
Wegen noch nicht rechtskräftiger Entscheidungen war nach Angaben des Bundesamtes bei 455.000 Menschen der Schutzstatus Ende 2023 noch offen. Das seien 20 Prozent weniger als im Vorjahr gewesen, was den Statistikern zufolge vor allem mit bearbeiteten Anträgen von Menschen aus der Ukraine zusammenhing.