Migration 82 Millionen Euro: Dresden rechnet mit höheren Asylausgaben für 2024

 von :dpa
 
Ein neunjähriges Mädchen aus der Ukraine sitzt in der Notunterkunft auf ihrem Feldbett.
Für das erste Quartal 2024 rechnet die Stadt Dresden bei der Unterbringung von Geflüchteten mit Mehrkosten von 82 Millionen Euro. Bildrechte: dpa

 

Die Landeshauptstadt Dresden erwartet für das erste Quartal 2024 steigende Asylausgaben in Höhe von 82 Millionen Euro. Die letztjährige Inflation, der weiterhin angespannte Wohnungsmarkt sowie die seit 2022 wachsende Zahl an Asylsuchenden würden zu größeren Ausgaben führen, so die Stadt. Ein Großteil der Mehrkosten entfallen auf den Betrieb der Asylunterkünfte, wobei das Land Sachsen einen Teil der Ausgaben übernimmt.

Für das erste Quartal 2024 muss Dresden bei der Unterbringung von Asylsuchenden tiefer in die Stadtkasse greifen, als zuvor berechnet. Insgesamt belaufen sich die Mehrkosten auf 82 Millionen Euro, wie die Stadtverwaltung mitteilt

Die wachsenden Kosten erklären sich zum einen daraus, dass Dresden 2024 weiterhin viele Geflüchtete aufnimmt. 2022 hatte die Landesdirektion Sachsen der Stadt 1.549 Asylsuchende zugeteilt. Für das Jahr 2024 wird laut Stadtverwaltung mit 2.200 Personen gerechnet. Das entspricht einem Anstieg von rund 42 Prozent.

Stadtverwaltung: Kaum noch geeignete Wohnungen verfügbar

Zudem seien die Mieten sowie die Kosten für Heizung, Energie und Ausstattung gestiegen. Auch der umkämpfte Wohnungsmarkt würde eine Rolle spielen. So gäbe es kaum noch preiswerte und geeignete Wohnobjekte, die die Anforderungen an eine Asylunterkünfte erfüllen, sagt die Stadtverwaltung.Die 82 Millionen Euro setzen sich aus mehreren Kostenpunkten zusammen. Etwa 61,5 Millionen Euro entfallen auf den Wachschutz, die Ausstattung und den Einrichtungsbetrieb. Für die gesetzlichen Asylbewerberleistungen und die Verpflegung rechnet die Stadt mit bis zu 17 Millionen Euro. Hinzu kommen zwei Millionen Euro für Küchen und Brandschutz in der Asylunterkunft Lingnerallee 3 sowie rund eine Million Euro für die soziale Betreuung und Integrationshilfe.

Dresden übernimmt Großteil der Mehrkosten

Einen Teil der Kosten wird vom Freistaat Sachsen übernommen. Dieser überweist Kommunen Geld über eine Pro-Kopf-Pauschale und Nutzungsgebühren. Wie die Stadtverwaltung angibt, ist dadurch jedoch nur ein Teil der Kosten gedeckt. Dresden muss insgesamt 46,8 Millionen Euro aus eigenen Mitteln hinzugeben.

Die Stadtverwaltung hat dem Stadtrat eine entsprechende Vorlage zur Kostendeckung vorgelegt. Mit einer Entscheidung des Rats wird im ersten Quartal 2024 gerechnet.

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