Asylpolitik Großbritanniens : Deutlich weniger Bootsmigranten am Ärmelkanalon
Tagesspiegel
Die Zahl der Menschen, die in Booten nach Großbritannien geflüchtet sind, ist 2023 zurückgegangen. Premierminister Sunak hatte jüngst einen härteren Kurs gegen irreguläre Migration eingeschlagen.
Die letzte Überquerung des Jahres wurde am 15. Dezember registriert. Seitdem habe es - wohl wetterbedingt - keine Überfahrten mehr gegeben. Vor allem die Zahl der albanischen Staatsangehörigen war infolge eines Abkommens mit Tirana zugegangen.
Für die konservative Regierung von Premierminister Rishi Sunak dürfte das aber noch nicht genug sein. Bis spätestens Januar 2025 muss in Großbritannien ein neues Parlament gewählt werden und die regierenden Tories liegen in Umfragen meilenweit hinter der oppositionellen Labour-Partei. Sunak hat sich auf die Fahnen geschrieben, „die Boote zu stoppen“ und die Zahl der Einwanderer zu reduzieren.
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Um Menschen von der Überfahrt über den Ärmelkanal abzuschrecken, will London irregulär eingereiste Migranten künftig ohne Prüfung ihres Asylantrags und ungeachtet ihrer Herkunft nach Ruanda schicken. Sie sollen dann dort um Schutz ersuchen. Eine Rückkehr nach Großbritannien ist nicht vorgesehen. Doch der Plan wurde vom obersten Gericht für rechtswidrig erklärt. Um ihn doch noch umzusetzen, will die Regierung bald ein entsprechendes Gesetz durchs Parlament bringen.
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Am Montag trat zudem eine neue Regelung in Kraft, durch die ausländischen Studenten das Nachholen von Angehörigen erschwert werden soll. Demnach dürfen nur noch Postgraduierte auf britische Visa für ihre Familien hoffen. Unter anderem die großzügigen Regeln für Studenten hatten zu einer Nettozuwanderung von 672 000 Menschen in den zwölf Monaten bis Juni 2023 geführt - eine weit höhere Zahl als noch vor einigen Jahren. (dpa)