Deutlich mehr Asylanträge aus der Türkei als 2021

 
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Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge BAMF in Berlin-Wilmersdorf. Foto: Jens Kalaene

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Im Jahr 2022 stellten rund eine Million Menschen Asylanträge in EU-Ländern. Deutschland erhielt die meisten Anträge, gefolgt von Frankreich und Spanien. Die Türkei war eines der Hauptursprungsländer.

Rund eine Million Menschen haben im vergangenen Jahr in den EU-Staaten sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz Asyl beantragt. Das sei ein Anstieg von rund 50 Prozent im Vergleich zu 2021, wie die EU-Asylagentur EUAA am Dienstag in Valletta auf Malta mitteilte. In den sogenannten EU+-Ländern wurden demnach etwa 996.000 Anträge auf internationalen Schutz gestellt. Zusammen mit den etwa vier Millionen Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine – die keine aufwendigen Asylverfahren durchlaufen müssen – suchten 2022 laut EUAA also rund fünf Millionen Menschen in Europa Schutz.

Die europäischen Asyl-Rekordzahlen von 2015 (1,4 Millionen) und 2016 (1,3 Millionen) wurden insgesamt nicht erreicht. Einzelne EU-Länder aber verzeichneten laut EUAA mehr Anträge als jemals zuvor seit Beginn der europaweit gesammelten Aufzeichnungen im Jahr 2008, darunter etwa Österreich, Frankreich, Spanien und Portugal.

Hinter Syrien und Afghanistan: Türkei verzeichnet Plus von 31 Prozent

Von den knapp eine Million Asylanträgen gingen die meisten in Deutschland (244.000), Frankreich (156.000), Spanien (118.000), Österreich (109.000) und Italien (84.000) ein. Die meisten Anträge wurden von Menschen aus Syrien, Afghanistan, der Türkei, Venezuela und Kolumbien gestellt. Aus der Türkei kamen mehr als 58.000 Flüchtlinge, das sind 31 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Unter den Antragstellern waren 42.000 unbegleitete Kinder und Minderjährige – das sind so viele wie seit 2016 nicht mehr. Fast zwei Drittel davon sind Afghanen oder Syrer.

“Eine Kombination von Krisen, darunter neue und anhaltende Konflikte, Klimaschocks, geopolitische Unruhen, Gewalt und Verfolgung, veranlasste Millionen von Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat im vergangenen Jahr 2022”, heißt es im Bericht. “Die russische Invasion der Ukraine führte zu einer der sich am schnellsten entwickelnden und größten Vertreibungskrisen seit dem Zweiten Weltkrieg.”

dtj/dpa