Panorama

Griechenland: Video zeigt brutalen Messerangriff auf Dutzende Geflüchtete

 Von Dtj Online
Maskierte Männer Griechenland greifen Flüchtlinge an.
Dieser Twitter-Screenshot zeigt den mutmaßlichen Angriff auf die Flüchtenden.

In der Türkei sind unter anderem Anhängerinnen und Anhänger der Gülen-Bewegung oft Repressalien des türkischen Staates ausgesetzt. Viele von ihnen versuchen deshalb, nach Europa zu flüchten. Diejenigen, die es über den Grenzfluss Meriç schaffen, sorgen sich aber zunehmend vor sogenannten Pushbacks. Heute sollen Dutzende Geflüchtete in Griechenland von maskierten Männern mit Messern angegriffen worden sein, wie Videoaufnahmen zeigen.

An der griechisch-türkischen Grenze sind am Donnerstagvormittag 61 Geflüchtete mutmaßlich Opfer eines Messerangriffs geworden. Das schrieb die Journalistin Sevinç Özarslan heute auf Twitter. Özarslan belegt ihre Behauptung mit mehreren Videos, auf denen maskierte Männer zu sehen sind, die willkürlich auf Menschen losgehen. Unter den Angegriffenen befinden sich auch Kinder. Nähere Angaben, etwa wer die angreifenden Männer sind und ob es Verletzte gab, wurden nicht gemacht.

Flucht vor Erdoğan

Demnach soll es sich bei den Geflüchteten größtenteils um türkische Staatsangehörige handeln, die vor den Repressalien des Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und dessen Machtapparat nach Europa entkommen wollen. Der Angriff soll in der kleinen griechischen Stadt Orestiada stattgefunden haben. Die Menschen hatten zuvor den Fluss türkischen-griechischen Grenzfluss Meriç (griechisch Evros) überquert.

Pushback-Vorwürfe gegen Griechenland nicht neu

Zuvor hatten die Betroffenen in einem Video die griechischen Behörden dazu aufgerufen, sie als Geflüchtete aufzunehmen und nicht in die Türkei zurückzuschieben. Diese illegale Methode wird als „Pushback“ bezeichnet. In der Türkei seien sie ungerecht behandelt wurden und hätten Angst vor Folter.