Türkei kann keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen, sagt Erdogan

 
  In einem Telefonat mit Bundespräsident Steinmeier hat der türkische Präsident Erdogan Hilfe für die Nachbarstaaten gefordert, um geflüchteten Menschen aus Afghanistan helfen zu können. Zugleich machte er deutlich, dass die Türkei keine weiteren Flüchtlinge mehr versorgen könne.
„Niemand möchte eine ähnliche Erfahrung wie die syrische Flüchtlingswelle von 2015 machen“, sagt Recep Tayyip Erdogan Quelle: AP © AP „Niemand möchte eine ähnliche Erfahrung wie die syrische Flüchtlingswelle von 2015 machen“, sagt Recep Tayyip Erdogan Quelle: AP

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Hilfe für afghanische Flüchtlinge in den Nachbarstaaten gefordert. Diese Länder trügen die Last der afghanischen Migration, sagte Erdogan nach Angaben seines Büros am Dienstag in einem Telefonat mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die EU-Staaten sollten die afghanischen Nachbarländer unterstützen, damit diese geflüchteten Afghaninnen und Afghanen in der Nähe der Heimat helfen könnten.

Zugleich unterstrich Erdogan, die Türkei sei nicht in der Lage, noch zusätzliche Flüchtlinge zu versorgen. „Niemand möchte eine ähnliche Erfahrung wie die syrische Flüchtlingswelle von 2015 machen“, sagte er. Damals hatte die Türkei Hunderttausende Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen, von denen viele in Booten auf griechische Inseln übersetzten, um von dort aus in reichere EU-Staaten wie Deutschland zu gelangen.

Im Jahr darauf unterzeichneten die EU und die Türkei ein Migrationsabkommen, dass den Zuzug von Migranten nach Europa begrenzen soll. Im Gegenzug sagte die EU der Türkei Finanzhilfen und Reiseerleichterungen für türkische Bürger zu. Derzeit beherbergt die Türkei etwa 3,7 Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien.

Erdogan forderte von Steinmeier, die EU solle schnelle Schritte zur Umsetzung des Migrationsabkommens unternehmen. Dazu gehörten ein Neustart der Beitrittsgespräche mit der Türkei, eine Aktualisierung der Zollunion und visafreie Reisen für Türkinnen und Türken in die EU.

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