Krieg in Nahost: Macron ruft Netanjahu an und beklagt „zu viele zivile Opfer“ im Gazastreifen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu zum Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen aufgerufen. In einem Telefonat mit Netanjahu habe Macron am Sonntag beklagt, dass es bei dem israelischen Militäreinsatz in dem Palästinensergebiet „zu viele zivile Opfer“ gebe, teilte der Elysée-Palast am Sonntag mit. Er habe den israelischen Ministerpräsidenten an die Notwendigkeit erinnert, „zwischen Terroristen und der Bevölkerung zu unterscheiden“.
Macron habe in dem Gespräch auch seine Forderung nach einer „sofortigen humanitären“ Feuerpause bekräftigt, die zu einem Waffenstillstand führen müsse. Mit Blick auf die Lage im besetzten Westjordanland äußerte Macron den Angaben zufolge seine „große Besorgnis über die zunehmende Gewalt gegen palästinensische Zivilisten“.
Er habe diese Angriffe auch in einem Telefonat mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilt, fügte der Elysée-Palast hinzu. Macron habe außerdem dazu aufgerufen, dass die „Palästinensische Autonomiebehörde und alle Länder der Region den von der Hamas am 7. Oktober in Israel verübten Terroranschlag unmissverständlich und mit größter Entschlossenheit verurteilen“.
Hunderte Kämpfer der radikalislamischen Hamas hatten am 7. Oktober Israel überfallen und dort Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. In Israel wurden nach israelischen Angaben etwa 1200 Menschen getötet, etwa 240 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Als Reaktion auf den Angriff der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas begann Israel mit massiven Angriffen auf Ziele im Gazastreifen, zudem drangen Bodentruppen in das Palästinensergebiet ein. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit Beginn der israelischen Angriffe vor rund sechs Wochen rund 13.000 Menschen im Gazastreifen getötet.