Salman Rushdie erhält Friedenspreis des deutschen Buchhandels
Der Schriftsteller Salman Rushdie ist in Frankfurt mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden.
Der 76-Jährige erhält die Auszeichnung wegen seiner "Unbeugsamkeit und seiner Lebensbejahung". Zudem bereichere er mit seiner Erzählfreude die Welt.
In seiner Dankesrede rief der anglo-indische Autor zur Verteidigung der Meinungsfreiheit und zu Frieden auf. Man lebe in einer "Zeit, in der die Freiheit - insbesondere die Meinungsfreiheit, ohne die es die Welt der Bücher nicht gäbe - auf allen Seiten von reaktionären, autoritären, populistischen, demagogischen, halbgebildeten, narzisstischen und achtlosen Stimmen angegriffen wird", und weiter:
"Wir sollten weiterhin und mit frischem Elan machen, was wir schon immer tun mussten: schlechte Rede mit besserer Rede kontern, falschen Narrativen bessere entgegensetzen, auf Hass mit Liebe antworten und nich
die Hoffnung aufgeben, dass sich die Wahrheit selbst in einer Zeit der Lügen durchsetzen kann."
Mit der Veröffentlichung von "Mitternachtskinder" wurde Rushdie 1981 weltberühmt. In Folge seines Werks "Die satanischen Verse" von 1989 hatte der iranische Führer Ayatollah Chomeini zu Rushdies Ermordung aufgerufen - viele Jahre lebte der Autor in ständiger Überwachung, bevor 2022 auf einer Lesung im US-Bundesstaat New York tatsächlich Opfer eines Angriffs wurde. Seit dem Messerangriff ist Rushdie auf einem Auge blind.