„Drohende Terrorgefahr“: Mehrere Länder schließen Vertretungen in der Türkei

"Alltag in Istanbul"
IIstanbul: Menschen gehen durch eine Gasse auf einem Straßenmarkt im Geschäftsviertel Eminönu. Foto: Francisco Seco/AP/dpa

Mehrere diplomatische Vertretungen in Istanbul waren am Mittwoch nicht erreichbar. Es gebe „greifbare Informationen über einen drohenden Terroranschlag“.

Das deutsche Generalkonsulat im Zentrum der türkischen Metropole Istanbul ist am Mittwoch wegen erhöhten Anschlagsrisikos geschlossen geblieben. In einer wiederholten Mitteilung des Auswärtigen Amts an deutsche Staatsbürger in der Türkei hieß es, nach Vorfällen wie der Verbrennung eines Korans in Stockholm sei das Risiko für terroristische Anschläge gestiegen – besonders im Innenstadtviertel Beyoğlu und um den zentralen Platz Taksim.

Das Auswärtige Amt empfahl, besonders wachsam zu sein sowie Menschenansammlungen und die genannten Gegenden zu vermeiden. „Wenn Sie dort wohnen, beschränken Sie Ihren Aufenthalt außerhalb der Wohnungen auf das Unerlässliche“, hieß es.

Koranschändungen sorgen für verständlichen Ärger in der islamischen Welt

Auch die schwedische Botschaft in Ankara blieb für Besucher geschlossen. Das britische Generalkonsulat öffnet zurzeit ebenfalls nicht für die Öffentlichkeit. Die Schweiz schloss ihre Botschaft in Ankara und das Generalkonsulat in Istanbul. Es gebe „greifbare Informationen über einen drohenden Terroranschlag“.

Mehrere europäische Länder und die USA hatten ihre Staatsbürger bereits vergangene Woche vor einem erhöhten Anschlagsrisiko in der Türkei gewarnt. Die USA hatten ihre Warnung am Montag noch einmal verschärft und auf Istanbul spezifiziert. Die Türkei wiederum hatte ihre Bürger vor Angriffen in Europa und den USA gewarnt und Sicherheitsvorkehrungen im eigenen Land verschärft.

Hintergrund sind mehrere islamfeindliche Aktionen in Europa. In Schweden etwa hatte ein Rechtsextremist ein Exemplar des Korans – der Heiligen Schrift des Islams – vor der türkischen Botschaft in Stockholm verbrannt.

dpa/dtj