von türkischer Tanzgruppe setzen sich in EU ab
Zahlreiche Mitglieder einer türkischen Folklore-Tanzgruppe haben sich einem Medienbericht zufolge in die EU abgesetzt. 11 der 16 Tänzer seien von der Reise nach Budapest nicht zurückgekehrt, meldete die türkische Nachrichtenagentur DHA am Dienstag. Das ungarische Einwanderungsamt dementierte auf Anfrage der dpa, dass Mitglieder der Gruppe – wie von DHA berichtet – einen Asylantrag in Ungarn gestellt hätten. Nicht auszuschließen ist, dass die Betroffenen über die Grenze in ein anderes EU-Land gereist sind.
Nach der Meldung von DHA war die Tanzgruppe aus Ankara im vergangenen Monat nach Ungarn gereist, um an einer Veranstaltung teilzunehmen. Die Gruppe war offenbar im offiziellen Auftrag unterwegs: DHA berichtete, die Tänzer seien mit Dienstpässen ausgestattet worden. Diese grauen Pässe bekommen normalerweise türkische Beamte, mit ihnen ist eine visafreie Einreise in die EU möglich.
Seit dem Putschversuch in der Türkei und der Verhängung des Ausnahmezustands im Juli 2016 gehen die Behörden mit großer Härte gegen angebliche Regierungsgegner vor. Zahlreiche Türken haben sich ins Ausland abgesetzt, genaue Zahlen liegen nicht vor. Am Montag war bekannt geworden, dass in Deutschland seit der Niederschlagung des Putschversuches 260 Türken mit Diplomatenpässen und 508 weitere mit Dienstpässen Asyl beantragt haben.