Verfassungsschutz warnt: Arabische Clans und radikale Islamisten verbünden sich zunehmend
Verfassungsschutz warnt: Arabische Clans und radikale Islamisten verbünden sich zunehmend
Clan-Größen und extremistische Islamisten treten immer öfter gemeinsam vor die TikTok-Kameras. Verfassungsschützer beobachten derweil noch einen anderen Trend.
Düsseldorf/Berlin – Der Feind meines Feindes ist mein Freund: Das ist wohl die Devise, nach der neuerdings Mitglieder krimineller arabischer Clans und radikal islamistische Salafisten eine unheilvolle Allianz bilden. Beide Gruppierungen lehnen demokratische Institutionen des deutschen Staats ab und beide versuchen, im Netz gezielt vor allem junge Menschen zu rekrutieren.
Kriminelle Clans und extremistische Salafisten produzieren gemeinsam TikTok-Clips
Immer öfter machen sie das gemeinsam. Berliner Clan-Größen besuchen salafistische Moscheen und radikale Islamismus-Influencer treten mit Szene-Akteuren vor die TikTok-Kameras. Das passiert deutschlandweit, in Berlin und Bremen ebenso wie im Ruhrgebiet. „Die Vermischung von Clans und Salafisten beobachten wir schon seit längerer Zeit“, sagte Jürgen Kayser, Chef des NRW-Verfassungsschutzes in Düsseldorf, bei der Vorstellung des aktuellen Lageberichts Islamismus am Dienstagmorgen.
Die Sicherheitsbehörden erkennen dabei einen Rekrutierungs-Trend der Radikalen: Zwar seien wieder vermehrt salafistische Anwerber in den Fußgängerzonen unterwegs und auf Islamisten-Demos wie zuletzt in Hamburg wolle die Szene Stärke demonstrieren. Insgesamt hätten die einschlägigen Salafisten-Moscheen aber zumindest teilweise an Bedeutung verloren – weil die Radikalisierung im Internet schlichtweg sehr viel schneller und einfacher sei. Das Internet sei „ein Hochleistungsmotor für die Radikalisierung“, sagte Innenminister Reul. Das gelte vor allem für die Plattform TikTok.