Migrationspolitik: Union wirft Ampel falsche Prioritäten bei Fachkräfteeinwanderung vor

In Deutschland herrsche ein Unterangebot an qualifizierten Zuwanderern, kritisiert die Union. Die geplante Chancenkarte der Ampel biete deshalb keinen Mehrwert.

 

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Die Union kritisiert, die Ampel verkenne die wahren Herausforderungen bei der Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland. "Statt neue Bürokratie zu schaffen, sollte die Ampel beispielsweise Visa- und Anerkennungsverfahren digitalisieren und beschleunigen", sagte CDU-Arbeitsmarktexpertin Ottilie Klein dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Zudem bräuchten die Ausländerbehörden mehr Personal. Auch müsse der Erwerb deutscher Sprachkenntnisse im Ausland vereinfacht werden, forderte die Bundestagsabgeordnete. Das seien "die wahren Hürden der Fachkräftezuwanderung".

Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) reisen derzeit nach Kanada, um sich über das dortige Einwanderungsrecht zu informieren. Die Bundesregierung will mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland unter anderem mit einer Chancenkarte auf Basis eines Punktesystems gewinnen. Kanada gilt als Vorbild dafür. Bei der Beantragung des Arbeitsvisums über das Punktesystem werden in Kanada neben der Ausbildung beispielsweise das Alter, die Sprachkenntnisse und die Berufserfahrung berücksichtigt.

Anders als in Kanada biete die Chancenkarte in Deutschland keinen Mehrwert, kritisierte der CDU-Innenpolitiker Alexander Throm gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Kanada habe ein Überangebot an qualifizierten Bewerbern. Das

Der stellvertretende Unionsfraktionschef Hermann Gröhe äußerte sich ähnlich. "Das Punktesystem funktioniert nur bei einem Überangebot an Zuwanderungswilligen", sagte Gröhe der Rheinischen Post. Deutschland müsse hingegen für Arbeitsmigranten attraktiver werden. "Wir müssen in Deutschland ein Klima schaffen, in dem diejenigen, die uns brauchen, und diejenigen, die wir brauchen, sich willkommen fühlen", sagte Gröhe, ohne dass deutlich wurde, wie dies seiner Vorstellung nach genau passieren könnte.

Bundesinnenministerin Faeser und Arbeitsminister Heil wollen sich in Kanada ab diesem Montag im Austausch mit Regierungsvertretern, Firmen und Fachleuten Anregungen für die geplante Reform des Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes holen, das demnächst vom Kabinett beschlossen werden soll.

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