In letzter Zeit kommt es fast in jedem Monat vor, dass in niedersächsischen Städten ausländische Frauen erschossen werden oder Gewaltanwendungen bis zum Tode ausgesetzt werden. Vor einigen Monaten wurde auf einer Hochzeit eine junge Frau erschossen. Ein Mann hat jünst in der Stadt Hameln seine ehemalige Lebensgefährtin zunächst mit einem Messer angegriffen, sie anschließend mit einem Seil hinter sein Auto gebunden und etliche Meter lan hinter seinem Auto hergeschliffen. Die Frau befindet sich immer noch in Koma und sie befindet sich noch in Lebensgefahr.

In kurdischen, türkischen und arabischen Familien haben die Frauen ihren Platz nach wie vor nur in der Küche und im Schlafzimmer. Frauen werden als Eigentum des Mannes gesehen. Es gibt Sprüche, die sogar bis ins Mittelalter reichen aber heute noch Gültigkeit haben wie „Frauen haben lange Haare und kurzen Verstand.“

Immer wieder kann man in deutschen Tageszeitungen lesen, dass eine Frau vom eigenen Bruder oder Vater getötet worden ist, weil sie sich der Lebensauffassung der Familienmitglieder nicht anpassen wollte, weil sie andere Moralvorstellungen hat etc.

Solche Moralvorstellungen stammen jedoch aus feudaler Zeit, aus Zeiten des Patriarchats und sollten in der deutschen Zivilgesellschaft

des einundzwanzigsten Jahrhunderts keinen Platz mehr haben.

Zu überkommenen und überholten Einstellungen gehört z.B. auch, dass eine Frau als Jungfrau in die Ehe gehen muss, dass aber diese entsprechende Norm für den Mann nicht gilt. Die Steinigung oder die Beschneidung von Frauen gehörden auch solchen Normen.

Viele junge Frauen, die in Deutschland aufgewachsen sind, die hier den Kindergarten, die Schule oder die Universität besucht und sich in die moderne Zivilgesellschaft mehr oder weniger erfolgreich eingelebt haben, haben mit den oben angeführten Moralvorstellungen große Probleme.

Die unterschiedlichen Ansichten und die daraus sich ergebenden Verhaltensweisen führen des Öfteren zu Streit in der Familie, zu häuslicher Gewalt - und manchmal auch zu Mord und Totschlag.

Wir alle - Männer und Frauen - müssen uns damit auseinandersetzen, wir alle sollten sexistische Diskriminierung, häusliche Gewalt, mittelalterliche Strafen und Vorstellungen nicht mehr akzeptieren. Wir müssen darüber reden, diskutieren und diese Verhaltensweisen bekämpfen.

Die Sicherheitsorgane und die Gerichte werden dazu aufgerufen, bei häuslicher Gewalt gegen die Frauen und die Kinder noch härter vorzugehen.