Nach Brand in Flüchtlingsunterkunft: Esken wirft Merz vor, Hass gegen Geflüchtete zu bedienen

 

Saskia Esken ist SPD-Vorsitzende.

Saskia Esken ist SPD-Vorsitzende. © Foto: Foto: dpa/Fabian Sommer

 Der CDU-Chef Merz verleumde Kriegsflüchtlinge als Sozialtouristen und bereite so den Boden für Gewalt, sagt die SPD-Chefin. Er müsse sich fragen, „welchen Anteil er an Hass und Hetze“ habe.

Nach dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Mecklenburg-Vorpommern hat die SPD-Vorsitzende Saskia Esken konservativen Politikern vorgeworfen, Hass gegen Geflüchtete zu bedienen und damit den Boden für solche Taten zu bereiten.

Konkret mit Blick auf CDU-Chef Friedrich Merz sagte sie der „Rheinischen Post“: „Wer Kriegsflüchtlinge fern aller Fakten als Sozialtouristen verleumdet, muss sich fragen lassen, welchen Anteil er hat an Hass und Hetze, die später in Gewalt mündet.“

Merz hatte sich für seine Äußerung entschuldigt und sie als „unzutreffende Beschreibung eines in Einzelfällen zu beobachtenden Problems“ bezeichnet.

Esken sagte zu der vermuteten Brandstiftung, es sei erschreckend, dass nicht nur „die rechtsextremen Verfassungsfeinde der AfD“ Hass gegen Geflüchtete bedienten. „Zunehmend sinken auch konservative Politiker auf ein populistisches Niveau herab. Die Einlassungen der letzten Zeit zur Aufnahme von Schutzsuchenden in Deutschland sind verantwortungslos - und sie bereiten den Boden nicht nur für gesellschaftliche Spaltung, sondern letztlich auch für solch kriminelle Taten.“

Bei dem Brand in Groß Strömkendorf bei Wismar war am Mittwochabend das ehemalige Hotel, das als Unterkunft diente, weitgehend zerstört worden. In dem Gebäude waren zum Zeitpunkt des Feuers 14 Geflüchtete aus der Ukraine und drei Betreuer. Verletzt wurde niemand. Die Ermittler vermuten Brandstiftung als Ursache. (dpa)