Geflüchtete aus der Ukraine treffen am Grenzübergang in Medyka im Südosten Polens ein.
 

Flüchtlinge kommen in Brandenburg an: Wenige in Erstaufnahme

Die Zahl der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Brandenburg nimmt allmählich zu. Immer mehr Menschen kamen am Wochenende in Frankfurt (Oder) an, viele reisten aber weiter. Liubov war eine von ihnen. Die Ukrainerin traf nach fast zwei Tagen Reise am Sonntag in Deutschland ein. Am Bahnhof in Frankfurt (Oder) wurden zunächst ihre Daten von der Bundespolizei erfasst. Sie reiste mit ihrer Mutter und ihren vier Geschwistern. «Wir fahren nach Berlin», sagte die 23-Jährige aus der Region Wolyn im Nordwesten der Ukraine. Dort hätten sie Freunde. «Wir haben die Ukraine am Abend des 25. Februar verlassen», berichtete sie.

In der Brandenburger Erstaufnahmeeinrichtung kamen bisher erst wenige Geflüchtete aus der Ukraine unter. Derzeit seien zehn Flüchtlinge untergebracht, sagte der Leiter der Zentralen Ausländerbehörde Brandenburgs, Olaf Jansen, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Darunter seien sechs Ukrainerinnen und Ukrainer sowie vier Menschen, die in der Ukraine Ausländer mit Aufenthaltsstatus seien.

Die Erstaufnahmeeinrichtung hält nach Angaben des Brandenburger Innenministeriums zunächst 800 Plätze für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine bereit. «Wir können das bei Bedarf spielend innerhalb von 24 Stunden verdoppeln», sagte Leiter Jansen. Die meisten Flüchtlinge reisten zum Beispiel zu Verwandten oder Bekannten weiter. Er ging davon aus, dass es zunehmend mehr Geflüchtete geben wird, die in der Ukraine einen Aufenthaltsstatus haben. Zuvor wurden Flüchtlinge aus Eisenhüttenstadt in Außenstellen verlegt, um dort mehr freie Plätze zu haben.

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© Czarek Sokolowski/AP/dpa/Archivbild